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Strategie zur Mobilisierung des Stromsparpotenzials in Österreich

Die energetisch hocheffiziente nachfrageseitige Bereitstellung von Energiedienstleistungen ist eine der zentralen Voraussetzungen für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem. Das zentrale Ziel dieses Forschungs-projekts ist es, das Stromsparpotenzial nachfrageseitiger Technologien zur Bereitstellung von strom-basierten Energiedienstleistungen in einem dynamischen Kontext bis 2030 (+Ausblick auf 2050) zu ana-lysieren, ökonomisch, energetisch und ökologisch zu bewerten und die prioritären Technologien für die Effizienzsteigerung zu identifizieren. Darauf – und auf einer Analyse international praktisch angewandter energiepolitischer Instrumente, sowie einer Analyse der Hemmnisse zur Umsetzung von Sparpotenzialen – aufbauend wird ein dynamischer Aktionsplan zur forcierten Erschließung des resultierenden Stromspar-potenzials erstellt. Die folgende Methode soll zum Erreichen dieses Ziels führen: Zunächst werden die wichtigsten derzeitigen und zukünftig zu erwartenden, auf dem Einsatz von Strom basierenden, Energiedienstleistungen in den Sektoren Haushalt, Industrie und Dienstleistungsbereich (Bürogebäude und Gewerbe) identifiziert. Ent-scheidend dabei ist der derzeitige und zukünftig zu erwartende Anteil dieser Dienstleistungen am Strom-verbrauch. Es werden sowohl Grundtechnologien (z. B. Motoren, Netzteile…) als auch Anwendungs-technologien (Pumpen, Waschmaschinen, Beleuchtung, Computer mit Peripherie, Server, strombasierte Heizung und Kühlung…) inkl. Einsatzzeiten (Stand-By) als auch Stromverbrauchsmanagement- und -überwachungstechnologien (z.B. Geräte die als zentrale Stromverbrauchs“wächter“ fungieren) untersucht. Die Analyse basiert auf einem dynamischen Bestands-, Erneuerungs-, Sättigungs- und Ersatzmodell dieser Technologien (unter Einbeziehung der grauen Energie zur Herstellung) für Österreich, mit dem die Aus-wirkungen von energiepolitischen Instrumenten auf den Energieverbrauch der einzelnen Technologien und deren Entwicklung auf Jahresbasis bis 2030 (+Ausblick auf 2050) und weiters technische und wirtschaft-liche Einsparpotenziale in diesen Sektoren lokalisiert und ermittelt werden. Bei allen Technologien wird der Durchschnitt des Bestandes, durchschnittliche neue und beste neue Geräte hinsichtlich ihres Energie-verbrauchs betrachtet. Weiters wirdn die Dynamik des Serviceniveaus und die jährliche Einschaltzeit untersucht. Eine ökonomische Analyse basierend auf unterschiedlichen Szenarien der Endkunden-strompreisentwicklung (BAU- und Hochpreisszenario) dient als Basis für die Berechnung von Kostenkurven der Energieeinsparungen. Dabei werden die Kostendegression und die mögliche Effizienzsteigerung in Abhängigkeit von der Verbreitung der einzelnen Technologien auf Basis der Theorie des technologischen Lernens berücksichtigt. Die zentralen Ergebnisse des Projektes sind: • eine Prioritätenliste der in Bezug auf Energiesparpotenziale wichtigsten Technologien in den Sektoren Haushalte, Industrie und Dienstleistungen, mit Einsparpotenzial und -kosten zur Realisierung. • Entwicklung von Szenarien: Least-Cost-Szenarien zur Ereichung verschiedener prozentueller Einsparziele (Bsp. -20 % bis 2020) 2020/2030/2050 unter detaillierter Beschreibung der einzelnen Maßnahmen („Road maps“) zum Erreichen dieser Ziele. • ein Aktionsplan zur dynamischen Implementierung prioritärer Maßnahmen bis 2030 (+Ausblick auf 2050) mit Hilfe verschiedener energiepolitischer Instrumente (dynamische Standards, verstärkte F&E-Aktivitäten, Investitionsanreize, Informationskampagnen, handelbare weiße Zertifikate, Markteinführungs-strategien, um unter Berücksichtigung der Kosten Einsparpotenziale kostenminimal auszuschöpfen.

Steckbrief

  • Projektnummer
    817646
  • Koordinator
    Technische Universität Wien Institut für Energiesysteme und Elektrische Antriebe
  • Projektleitung
    Günther Brauner, brauner@ea.tuwien.ac.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    10.2008 - 02.2011
  • Budget
    17.954 €