#82196

RPS – Ressourcenverbrauchspositionierungssystem

Ein entscheidender Faktor jeder Energie- und Klimapolitik ist ein effizienter und sparsamer Einsatz der Ressourcen. Der große Teil des vorhandenen Einsparungspotentials ist aber von individuellen Entschei-dungen von Millionen von Endkunden abhängig. Diesen fehlen derzeit die zentralen Entscheidungsgrundlagen, um solche Einsparungen wirksam zu er-zielen. Sie erfahren am Ende der Abrechnungsperiode, ob Sie mehr oder weniger zu bezahlen haben. Daten über den aktuellen Verbrauch an Strom, Wärme und Wasser und damit die Voraussetzung für aktives Handeln stehen Ihnen in aller Regel nicht zur Verfügung. Aber selbst jene wenigen Haushalte und Betriebe, die über diese Daten verfügen, können nicht ange-messen bewerten, ob der Verbrauch des jeweiligen Tages für die Haushalts- und Betriebsgröße, das jeweilige Wetter und die Energieeffizienz des Gebäudes angemessen sparsam oder übermäßig hoch ist. Damit agieren Haushalte und Betriebe als zentrale Entscheidungsträger bei einer effizienteren Ressour-cenverwendung aber weitgehend im Blindflug. Durch das vorliegende Projekt RPS soll ein einfaches Navigationstool ähnlich einem GPS zur Senkung des Ressourcenverbrauchs für Haushalte und für stan-dardisierbare Betriebstypen wie Büros oder Hotels aufgebaut werden. Basis von RPS ist ein Haushaltspanel (und in weiterer Folge Betriebspanels), das den gesamten öster-reichischen Haushaltsbestand auf Basis einer stratifizierten Stichprobe repräsentiert und in dem der Verbrauch an Strom, Wärme und Wasser in kurzen Intervallen gemessen, an das gemeinsame System übermittelt und dort laufend öffentlich in anonymisierter Form publiziert wird. Auf Basis dieses Panels können nicht nur laufende Durchschnittsverbräuche für alle österreichischen Haushalte (und bei weiteren Ausbaustufen auch einzelner Branchen) gemessen werden, sondern auch relativ genaue Hochrechnungen über den täglichen Gesamtverbrauch an Strom, Wärme und Wasser in Österreich durchgeführt und mit den Statistiken der Energieversorger verglichen werden. Gleichzeitig können mit diesem System aber auch Benchmarkwerte für verschieden Energieeffizienz-klassen und Haushaltsgrößen errechnet werden und so nicht nur die theoretischen Berechnungen der Energieausweise überprüft werden, sondern auch Benchmarkwerte für alle anderen Endverbraucher bereitgestellt werden. Sämtliche Endverbraucher in Österreich haben schließlich die Möglichkeit, ihre Messdaten auf elektroni-schem Weg an das gemeinsame System zu übermitteln, das Ihnen kostenlos zur Verfügung gestellt wird, um den eigenen Verbrauch von Strom, Warme und Wasser auf einer Plattform zu monitoren und mit dem Wert der anderen österreichischen Endverbrauch zu vergleichen. Damit wird Ihnen ein verständliches Instrument zur Verfügung gestellt werden, um nicht nur Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu setzen, sondern auch den Erfolg der Maßnahmen sichtbar zu machen und damit zu weiteren Aktivitäten zu motivieren. Gegenstand des gegenständlichen Projektes ist es, die Machbarkeit und Finanzierbarkeit eines solchen Systems im Rahmen einer Sondierungsstudie abzuklären und gleichzeitig die notwendigen Vorbereitun-gen zur Projektumsetzung zu treffen. Dazu wurde eine breite Partnerschaft aufgebaut, die einschlägige österreichweite Organisationen (E-Control, Statistik Austria, Interessensgemeinschaft Passivhaus), Vertreter der Bundesländer (Magistrat Wien, Landesenergieverein Steiermark), Expertenorganisationen (Institut für Wärmetechnik, Institut für elektrische Anlagen, Nekom Informationstechnik) und erfahrene Projektträger (Weizer Energie- Innovati-ons- Zentrum, Telepark Bärnbach) vereint, um gemeinsam ein bestmögliches wissenschaftliches und wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen.

Steckbrief

  • Projektnummer
    82196
  • Koordinator
    W.E.I.Z. Immobilien GmbH
  • Projektleitung
    Franz Kern, franz.kern@w-e-i-z.com
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    07.2009 - 05.2010
  • Budget
    7.490 €