PEAP (Peak Energy Abatement Project) – Demand response potential in Austrian industrial and commercial sector
Nachfrageseitige Maßnahmen können Energie- und Rohstoffeffizienz auf kosteneffiziente Art und Weise erhöhen und sind wesentliche Elemente in zukünftigen Energiesystemen. Maßnahmen zur Verschiebung von elektrischen Lasten ermöglichen die Reduktion der bereitzustellenden Spitzenlast, die ansonsten durch Spitzenlastkraftwerke aufgebracht werden muss. Bestimmte Typen von Demand Response Programmen eignen sich weiters zur kostengünstigen Bereitstellung von Regel- und Ausgleichsenergie. Demand Response Programme können durch die Verschiebung elektrischer Lasten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO2 Emissionen und zur Erfüllung von Klimaschutzzielen zu leisten. Ziel dieser Studie ist, die technischen und wirtschaftlichen Potenziale für Lastverschiebung in Österreich in Industrie und Gewerbe zu identifizieren und deren Kosten zu ermitteln, um eine Entscheidungsgrundlage für Regulator und politische Entscheidungsträger zu liefern. Aufgrund hoher technischer Potenziale bei zugleich geringeren spezifischen Implementierungskosten kann in den Bereichen Industrie und Gewerbe von einem hohen Umsetzungspotential ausgegangen werden, das auch wirtschaftlich attraktiv ist. Beispielsweise verwalten alleine die beiden US Firmen ENERNOC und Comverge eine Demand Response Kapazität von 4GW, was dem mehr als zwanzigfachem der Kapazität des Donaukraftwerkes Freudenau entspricht. Zwei praktische Beispiele für Lastverschiebung in Industrie und Gewerbe in den USA sind im Anhang (Case Studies) zu finden. Beispiele aus den USA zeigen auch, dass Lastverschiebung nicht nur volkswirtschaftlich und in Hinblick auf den CO2 Fußabdruck, sondern auch für die Unternehmen interessant ist. In Betrieben, die von der Größe österreichischer KMUs vergleichbar sind, können typischerweise – ohne Auswirkungen auf die Produktionskapazität des Betriebs – Kostenreduktionen im Energiebezug zwischen 10.000 bis 50.000 Euro im Jahr erzielt werden. Um die Machbarkeit von Load Shift/ Smart Grid Programmen in Österreich darzustellen, soll ergänzend das Potenzial von Lastverschiebung in den betrachteten Sektoren in einer ausgewählten Modelregion ermittelt werden. Die Analyse des Demand Response Potentials in Industrie und Gewerbe basiert auf folgenden Arbeitsschritten: • Recherche und Evaluierung international vorhandener Demand Response Programme mit Fokus auf Industrie und Gewerbe • Entwicklung einer Bewertungsmatrix (Typologie), Spezifikation möglicher Lastverschiebungsprodukte • Ermittlung des Potenzials von Lastverschiebung in Österreich, wobei zwei sich ergänzende Methodiken (Top-Down und Bottom-Up) eingesetzt werden • Darstellung der ermittelten Lastverschiebungspotenziale und deren Auswirkungen auf das Gesamtsystem in Form von Cost-curves abhängig von z.B. zeitliche Verfügbarkeit, Vorlaufzeiten für Demand Response Aktivitäten, etc. • Analyse des Lastverschiebungspotenzials in einer Modellregion und Darstellung der Ergebnisse in Form von Cost-curves • Ableitung von Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger, Regulator und sonstige Stakeholder (Sozialpartner) • Verbreitung der Ergebnisse über bestehende Forschungs- und Industrieplattformen, Netzwerke, Symposien und Kongressen sowie eine eigene Projekthomepage Da die Verschiebung elektrischer Lasten zugleich ein Ersatz für (noch zu entwickelnde) elektrische Speicher ist, werden die Ergebnisse dieser Studie (Cost Curves) außerdem mit den Kosten verfügbarer bzw. zukünftiger Speichertechnologien verglichen. Bisherige Studien über Potential von Lastverschiebung in Österreich behandeln vor allem private Haushalt, die aufgrund der höheren technischen Komplexität der IT-Anbindung als auch der unterschiedlichen Deploymentstrategien getrennt betrachtet werden müssen.
Steckbrief
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Projektnummer825555
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KoordinatorALLPLAN Gesellschaft m.b.H.
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ProjektleitungThomas Eisenhut, thomas.eisenhut@allplan.at
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FörderprogrammNeue Energien 2020
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Dauer03.2010 - 03.2012
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Budget199.972 €