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Passivhausstandard und -komfort in der Altbausanierung Mehrgeschoßiger Wohnbau in Graz/Liebenau

Hauptziel ist die Altbausanierung der Wohnsiedlung Engelsdorf auf Passivhausstandard. Besonderer Augenmerk wird neben der Umsetzung der energetischen Verbesserung auch auf den damit einhergehenden erheblichen Komfortgewinn für mehr Behaglichkeit im mehrgeschossigen Altbau gelegt. Zudem werden bei diesem Projekt unterschiedliche Gebäudetypen mit differierenden Ausgangsgegebenheiten (Flachdach, Satteldach, Solitärbau, Reihenhaus, eingeschnittene Loggien, außenliegende Balkone) mit einem einheitlichen System, in einer für die Bewohner schonenden Weise, umgesetzt. Nach Umsetzung der Sanierung stellt diese Siedlung ein für die Steiermark und Österreich einzigartiges Demonstrationsprojekt mit hoher Vorbildwirkung dar, welches zukünftig eine Verbesserung der sich in einem thermisch sehr schlechtem Zustand befindlichen zahlreichen Nachkriegsbauten nach sich ziehen wird. In der Analyse dieses Projektes bieten sich neben den Aufschlüssen hinsichtlich der technischen und sozialen Machbarkeit die Grundlage für notwendige Justierungen in der Wohnbau Sanierungsförderung. Ziel ist zudem durch die nachhaltige „energetische Faktor 10 Sanierung“ einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Kyotovorgaben und langfristiger umweltpolitischer Reduktionsziele zu leisten. Bauliche Umsetzung: Die schonende Sanierung wird durch das Umbauen der bestehenden Gebäudehülle mit vorgefertigen Wandelementen inkl. Fenster erreicht. Die dezentrale Lüftung wird von Aussen vorbereitet und lediglich die Geräte vom Innenraum her installiert. Die bestehenden meist Holzfenster werden nach Fertigstellung der neuen Hülle demontiert und die Fensterleibungen mit Gipskarton und/oder Resopalplatten verkleidet. Bei diesem Projekt ist eine wesentliche Neuerung, dass der Warmwasserbedarf und – falls seitens des Nutzers für notwendig erachtet der Raumwärmebedarf –über Solarenergie autark abgedeckt wird. Die bestehenden Gebäude weisen unterschiedliche Heizformen „Hausbrand“ (Kohle, Holz, Öl, Elektro) je Wohnung auf. Diese werden nach der Sanierung vollständig entfallen. Die damit verbundenen Schadstoffreduktionen sind enorm – und liefern ihrerseits eine erhebliche Steigerung der Umwelt- und Lebensqualität. Eine Regelungsmöglichkeit wird den Nutzern weiterhin angeboten. Energiekonzeption: Das Hauptaugenmerk liegt in der Verlustminimierung der gesamten Gebäudehülle (inklusive Luftdichtheit) bei bestmöglicher passiver Solarnutzung (Dämmen mit Licht) – ohne jedoch den sommerlichen Überhitzungsschutz zu vernachlässigen. Die großzügige Dimensionierung der Solaranlage mit Langzeitspeicher ermöglicht extrem hohe solare Deckungsgrade – sowohl für WW als auch für die Restwärmeabdeckung der Passivhäuser. Konzeptionell ist jeder Wohnblock (16 bis 20 WE) für sich eigenständig dimensioniert – wird aber übergeordnet über ein BHKW (auf Pflanzenölbasis) gekoppelt. Neuartig dabei ist eine Auskoppelung der Restwärme für die einzelnen Wohnungen aus dem WW-Zirkulationsstrang. Die Lüftung wird mit raumweise dezentralen Lüftungsgeräten mit WRG konzipiert – wobei die Giwog dabei bereits sehr breite positive Erfahrungen in diversen Einsatzbereichen sammeln konnte.

Steckbrief

  • Projektnummer
    813994
  • Koordinator
    Gemeinnützige Industrie-Wohnungsaktiengesellschaft
  • Projektleitung
    Alfred Willensdorfer, a.willensdorfer@giwog.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    09.2007 - 06.2010
  • Budget
    200.000 €