Nano4CSP Nanomaterials for reduced maintenance costs in CSP plants
Das Gesamtziel des gegenständlichen Forschungsvorhabens ist die Verringerung der Betriebs- und Wartungskosten sowie des Wasserverbrauchs und damit die Erhöhung des Wirkungsgrades von Sonnenwärmekraftwerken. Dies soll durch die Entwicklung und Optimierung der Eigenschaften von selbstreinigenden Oberflächen durch geeignete Oberflächenbehandlungs- und -beschichtungsverfahren erreicht werden. Die Entwicklung soll auf Schichten fokussiert sein, die im Zuge der Herstellung der Spiegel und auch auf bereits im Einsatz befindliche Installationen aufgebracht werden können.
Ausgangssituation
Die über Sonnenwärmekraftwerke nutzbare Solarthermie stellt eine vielversprechende Möglichkeit zur erneuerbaren und nachhaltigen Bereitstellung des zukünftigen Energiebedarfs dar. Mehrere Sonnenwärmekraftwerke für Forschung und kommerzielle Anwendung existieren weltweit, mit einer installierten Kapazität von 4,8 GW. Trotz des erreichten Durchdringungsgrades der Technologie sind die Stromgestehungskosten nach wie vor höher als bei konventionellen Kraftwerken. Da der Spiegel die erste Komponente in Kontakt zum Sonnenlicht im Energiegewinnungsprozess darstellt, ist seine Effizienz kritisch für den gesamten Systemwirkungsgrad. Ein Reflexionsverlust infolge Verschmutzung der Spiegel von 1 % führt direkt zu einer Steigerung der Stromgestehungskosten von 1 %; dies stellt somit ein signifikantes Problem für den Betrieb sowie für die Betriebs- und Wartungskosten der Kraftwerksbetreiber dar. Die Betriebs- und Wartungskosten tragen bis zu 15 % zu den Stromgestehungskosten bei, wobei die Kosten für das Waschen der Spiegel erheblichen Anteil daran haben.
Projektverlauf
Mit Hilfe chemischer und physikalischer Methoden sollen selbstreinigende und kratzfeste Schichten und Nanopartikel basierend auf Titanoxid sowie nanotexturierte polymere Beschichtungen für Spiegel für Sonnenwärmekraftwerke entwickelt werden. Dazu sollen Oberflächenbeschichtungsmethoden wie Tauchbeschichtung und Sputterdeposition herangezogen werden. Schichtaufbau und -eigenschaften wie spektraler Reflexionsgrad, Benetzungswinkel, Härte und Verschleißbeständigkeit werden charakterisiert und das Anwendungsverhalten mit Hilfe von Alterungstests und Waschzyklen beurteilt.
Meilensteine
- Einrichtung des Projektmanagement-Boards
- Einrichtung einer online-Kooperationsplattform
- Entscheidung über Patente und Publikationen
- Superhydrophile Hydrosol-Schichten
- Hydrosol-Schichten mit besseren Eigenschaften als Solar-Skin
- Polymerbeschichtetes nanotexturiertes Glas
- Nanopartikel-Abscheidung auf Glas
- Auswahl der Dotierungen für gesputterte Schichten
- Hydrophile Schichten auf 100 cm2 Glas
- Auswahl geeigneter Schichten für die Anwendung
"Selbstreinigende Beschichtungen von Reflektoren verbessern die Wirtschafts- und Ökobilanz von Sonnenkraftwerken."
– Christian Mitterer –
Ergebnisse
Es sollen superhydrophile Schichten, bei denen organische Verschmutzungen und Staub durch den photokalalytischen Effekt entfernt werden, und superhydrophobe Schichten, bei denen der Lotos-Effekt zur Oberflächenreinigung verwendet wird, entwickelt werden. Damit soll eine deutliche Steigerung des Wirkungsgrades von Sonnenwärmekraftwerken und eine Reduktion der Betriebskosten erreicht werden.
Steckbrief
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Projektnummer873783
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Koordinator
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ProjektleitungChristian Mitterer, christian.mitterer@unileoben.ac.at
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Partner
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SchlagwörterReflektoren, selbstreinigende Beschichtungen, Sonnenkraftwerke
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FörderprogrammSOLAR-ERA.NET
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Dauer12.2019 - 11.2022