Laser-Wood – Abschätzung der oberirdischen Waldbiomasse aus Laserscanning- und Waldinventurdaten
Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung von Methoden zur Generierung von räumlich hoch aufgelös-ten Geodaten zur Verbesserung des Wissens über langfristige energiestrategische Entwicklungen im Bereich Holz und Waldbiomasse. Als Datengrundlage werden Laserscanning-Daten in Form von hoch aufgelösten digitalen Gelände- und Oberflächenmodellen im Punkt- und Rasterformat, in Kombinati-on mit Waldinventurdaten verwendet. Die über Korrelationsanalysen und semi-empirische Formeln abgeleiteten Geodatensätze beinhalten unter anderem den Holzvorrat, die Biomasse, Wald- und Be-standesgrenzen sowie weitere Bestandeskennzahlen wie z.B. Oberhöhen, Grundflächen oder Stammzahlen und stellen somit essentielle Grundlagendaten für eine zukünftige Energie-Modellregion dar. Das Projekt „Laser-Wood“ fördert die Entwicklung dieser Klima- und Energiemodellregionen durch die Schaffung von neuen, klimafreundlichen Energienutzungstrategien. Durch die Holzvorrats- und Biomasseabschätzungen aus heimischen Wäldern und daran geknüpfte Nutzungskonzepte werden Potenziale spezifischer regionaler Energiekaskaden von stofflicher und energetischer Inwertsetzung erschließbar. Dies erfolgt über eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch Kostensenkung in der Rohstoffbereitstellung über die Holzmobilisierung des heimischen (Klein)waldes und eine Opti-mierung der Holzbringung. Für die Abschätzung des Holzvorrates werden baumartenspezifische Modelle entwickelt, welche mit Hilfe von Laserscanning-Daten eine Regionalisierung der vorhandenen Waldinventuren ermöglichen. Die Ermittlung der Biomasse erfolgt mit allometrischen Funktionen basierend auf den aus den La-serscanning-Daten extrahierten Kronenparametern, Baumhöhen sowie Baumarten. Neben den konventionellen zunehmend flächendeckend verfügbaren Laserscanning-Daten wird im Projekt „Laser-Wood“ auch die neueste Generation von Laserscanning-Daten in Full-Waveform ver-wendet, wobei für jeden 3D Punkt neben der Geometrie zusätzlich noch physikalische Messgrößen zur Verfügung stehen, welche die Reflexionseigenschaften der Objekte beschreiben, und so Baumar-tenklassifizierungen erleichtern. Um das Potenzial einer punktbasierten Abschätzung der oben erwähnten Forstparameter zu analy-sieren wird ein speziell auf diese Projektziele ausgerichtetes Informationssystem auf Basis von La-serscanning-Daten aufgebaut, das großflächige Auswertungen ermöglicht. Es wird datenbankseitig um die Speicherungsmöglichkeit und Verarbeitung von Full-Waveform Laserscanning-Daten erwei-tert. Dieses Informationssystem wird Projektpartner und Projektnutzern zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit den Anwenderpartnern Stand Montafon Forstfonds, der Landesforstdirektion Tirol und der Öbf-AG werden Möglichkeiten zur Nutzung der ableitbaren Forstparameter für die Erschlie-ßung von Ressourcen aus dem erneuerbaren Energieträger Wald analysiert. Die Ergebnisse fließen u.a. in die Walddatenbank der Landesforstdirektion Tirol ein. In der Walddatenbank sind sämtliche Waldbetriebe gelistet, Waldwirtschaftspläne abgelegt, die durchgeführten Maßnahmen im Wald er-fasst, Holzmeldungen abgewickelt und Abmaße dokumentiert. Zusätzlich können die im Rahmen von „Laser-Wood“ erstellten digitalen und gisfähigen Rasterdatensätze in der an die Walddatenbank an-geschlossenen Web-GIS-Applikation des Landes integriert werden. Auf der Seite der Standortpla-nung für Biomassekraftwerke können die Konzepte bisher auf statistische Aussagen zu Biomassepo-tenzialen und Holzvorräten unter Einbezug von Waldinventurdaten auf Bezirksebene aufbauen. Durch den Einsatz von auf Bestandesflächen differenzierenden Biomassepotenzialen ist eine räumli-che Schärfung der Aussagen möglich. Hinsichtlich der Bringung und Nutzung der Potenziale sind neben den naturräumlichen Hindernissen (durch Neigung, Erreichbarkeit über Forstwegenetz etc.), welche ebenfalls über die Analyse von Laserscanning-Daten eingeschätzt werden können, eine Reihe weiterer Rahmenbedingungen (z.B. wirtschaftlicher, ökologischer, naturschutzrechtlicher und besitz-struktureller Natur) zu berücksichtigen.
Steckbrief
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Projektnummer8223
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KoordinatorTechnische Universität Wien Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung
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ProjektleitungMarkus Hollaus, mh@ipf.tuwien.ac.at
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FörderprogrammNeue Energien 2020
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Dauer08.2009 - 01.2012
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Budget41.400 €