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Otto 45 Kraftstoffreformierung als Weg zum Ottomotor mit 45% Wirkungsgrad

In diesem Projekt setzte man es sich zur Aufgabe, den effektiven Wirkungsgrad einer Verbrennungskraftmaschine (DI-Ottomotor mit 3-Wege-Katalysator, Lambda 1 Konzept und Betrieb mit Standardkraftstoff) durch die Kombination unterschiedlicher Maßnahmen in einem eingeschränkten Kennfeldbereich auf 45% zu steigern. Dafür wurde an einem modernen direkteinspritzenden Ottomotoren mit Abgasturboaufladung und variablen Ventilsteuerzeiten die Konzepte der Abgasrückführung, Verdichtungsanhebung, Wassereinspritzung und Kraftstoffreformierung untersucht. Zudem wurden an einem Synthesegasprüfstand die Kraftstoffreformierung analysiert und ein Simulationsmodell erstellt.

Ausgangssituation

Bei der Anwendung von Verbrennungsmotoren in Hybrid-Antriebsträngen kann der Betrieb auf effiziente Lastbereiche eingeschränkt werden. Daher gilt es, die Effizienz des Motors in diesen Kennfeldbereichen weiter zu steigern.

Anhand einer umfassenden Literaturrecherche wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung von Verbrennungsmotoren identifiziert.

Als Basis für die experimentellen Untersuchungen am Motorenprüfstand wurde ein moderner direkteinspritzender Ottomotor mit Turboaufladung ausgewählt.

Als innovative Hauptmaßnahme zur Wirkungsgradsteigerung wurde die Kraftstoffreformierung mittels Abgasenergie definiert. Dafür wurden entsprechende Katalysatoren beschafft, die für die Untersuchungen am Motorenprüfstand und Synthesegasprüfstand herangezogen wurden.

Projektverlauf

Ausgehend von den Untersuchungen am Basismotor wurden alle erfolgversprechenden Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung am Versuchsmotor adaptiert und untersucht. Dazu zählten unter Anderem eine eigens entwickelte gekühlte Abgasrückführung sowie eine Wassereinspritzung (Kanaleinspritzung). Weiteres wurde der Versuchsmotor auf den Betrieb mit Kraftstoffreformierung umgerüstet und die notwendige Messtechnik am Prüfstand eingebunden.

Parallel zu den Untersuchungen am Motorprüfstand wurde das Verhalten des Kraftstoffreformers an einem Synthesegasprüfstand analysiert, um die Effekte der Reformierung zu maximieren.

Meilensteine

  1. Vermessung des Basismotors
  2. Untersuchung von wirkungsgradsteigernden Maßnahmen
  3. Miller-Steuerzeiten
  4. Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses
  5. Variationen mit Abgasrückführung und Wassereinspritzung
  6. Untersuchungen zur Kraftstoffreformierung am Verbrennungsmotor und Synthesegasprüfstand

"Der Verbrennungsmotor besitzt noch erhebliches Verbesserungspotential."

– Bernhard Geringer –

Ergebnisse

Sämtliche geplante Maßnahmen zur Wirkungsgradsteigerung am Verbrennungsmotor konnten erfolgreich erprobt werden. Allerdings zeigte sich, dass die Kombination der untersuchter Maßnahmen nicht im vollen Ausmaß zu einer additiven Wirkungsgradsteigerung führt. Beispielsweise wird durch die Abgasrückführung die Abgastemperatur gesenkt, wodurch weniger Verlustwärme für die Kraftstoffreformierung zur Verfügung steht. Aus den Versuchsergebnissen konnten wertvolle Erkenntnisse bezüglich der Optimierung von Verbrennungsmotoren generiert werden – der Weg zu 45% Wirkungsgrad wurde aufgezeigt. Darüber hinaus kann das erstellte Simulationsmodell für die Reformierung in weiteren Projekten eingesetzt werden.

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Steckbrief

  • Projektnummer
    858791
  • Koordinator
  • Projektleitung
    Bernhard Geringer, bernhard.geringer@ifa.tuwien.ac.at
  • Partner
  • Schlagwörter
    Abgasrückführung, Kraftstoffreformierung, Verdichtungsanhebung, Wassereinspritzung, Wasserstoff, Wirkungsgradsteigerung
  • Förderprogramm
    Energieforschungsprogramm - KLIEN
  • Dauer
    04.2017 - 12.2019
  • Budget
    732.524 €