#81577

Konzeption eines ökonomischen Modells zur Identifikation von Investitionsanreizmechanismen für elektrische Netze und Ableitung neuer regulatorischer Maßnahmen

Die vorherrschenden Kapazitätsengpässe in Übertragungs- und Verteilnetzen werden in Zukunft unter anderem durch den stetig wachsenden Stromverbrauch noch weiter steigen. Hinzu kommen Netzumstrukturierungsmaßnahmen, die durch den verstärkt dezentralen Ausbau erneuerbarer Energieträger notwendig werden können. Ein ausreichender Anreiz für die Netzbetreiber, in den Ausbau und den Erhalt der Netzinfrastruktur zu investieren, ist derzeit – durch gegebene regulatorische Rahmenbedingungen – vielerorts nicht mehr vorhanden. Daraus folgt, dass die Gefahr von Unterinvestitionen im Netz steigt und die Versorgungssicherheit national und international eingeschränkt wird bzw. sinkt. Ein unabdingbares Ziel ist somit die langfristige Beseitigung dieser Probleme.

Die zentrale Fragestellung dieser Dissertation lautet daher:

• Welcher regulatorische Anreizmechanismus muss innerhalb verschiedener Netinfrastrukturszenarien angewendet werden, um das notwendige Ausmaß an Maßnahmen (national und in ausgewählten europäischen Ländern) zur langfristigen Beseitigung der fehlenden Investitionstätigkeit in Übertragungs- und Verteilnetze zu erreichen? Der Investitionsbedarf wiederum ist abhängig vom jeweiligen Szenario der zukünftigen Struktur der Netze und den technologischen Möglichkeiten hinsichtlich der Netzinfrastrukturgestaltung. Dabei werden drei verschiedene Szenarien analysiert (siehe Beispiel in Abb.1):

• Super Grids (hauptsächlich Übertragungsnetze)

• Smart Grids (Mischung aus einer dezentralen Netzstruktur und Übertragungsnetzen als Backup)

• No Grids (nur Insellösungen) Die wesentlichen Ergebnisse der Dissertation sind:

1. Betriebswirtschaftliche Einflussfaktoren für Investitionen in Netze

2. Technologische Rahmenbedingungen

3. Identifikation von Regulierungsmängeln (national und in ausgewählten europäischen Ländern) in Hinblick auf Investitionsanreizmechanismen

4. Investitionsbedarf (national und in ausgewählten europäischen Ländern) für drei mögliche Szenarien der Netzinfrastruktur

5. Ökonomisches Modell zur Abbildung und Simulation dynamischer Faktoren für die Investitionsanreizbildung

6. Ableitung neuer regulatorischer Maßnahmen und Empfehlungen für alle Stakeholder

Die Perspektive dieser Dissertation wird primär die betriebswirtschaftliche Sichtweise der Netzbetreiber berücksichtigen, d.h. die Auswirkungen des Zeitpunkts der Investitionen auf den Betriebserfolg und die Betriebsziele werden in Betracht gezogen und daraus Einflussparameter für Investitionen in Netze gewonnen werden.

Steckbrief

  • Projektnummer
    81577
  • Koordinator
    Universität Wien Institut für Betriebswirtschaftslehre
  • Projektleitung
    Natalie Prüggler, natalie.glueck@univie.ac.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    04.2008 - 07.2011
  • Budget
    17.082 €