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Kontinuierliche Aufarbeitung von Flüssigphasenpyrolyseöl zu Diesel

Die Energiekrisen des zwanzigsten Jahrhunderts zeigen, dass fossile Energieträger wie Erdöl und Kohle nicht ausreichen werden, um den ansteigenden Bedarf an Energie in der Zukunft decken zu können. Es wird davon ausgegangen, dass nur erneuerbare Ressourcen in der Lage sind, die sich öffnende Lücke zu schließen. Biomasse ist besonders hervorzuheben, da sie als nachwachsende bzw. erneuerbare Energiequelle der nächsten Jahrhunderte angesehen wird, denn nach dem Wissenschaftsjournal Science gilt: „biomass is the only practical source of renewable liquid fuel”. Der Einsatz von regionalen lignocellulosebasierten erneuerbaren Energieträgen führt zu einer Verringerung der Importabhängigkeit, zu einer verbesserten stofflichen Verwertung von Alt- und Abfallholz und zu einer Erhöhung der Versorgungssicherheit. Zusätzlich hat die Europäische Kommission die Direktive (2009/28/EG, 2009) erlassen, die besagt, dass bis zum Jahr 2020, 10% des Endenergieverbrauchs im Verkehrssektor aus erneuerbaren Energien gedeckt werden müssen. Biokraftstoffe der ersten Generation sind dazu nur bedingt geeignet. Durch diese Problematik müssen neue Technologien, wie die im Projektantrag beschriebene BiomassPyrolysisRefinery (BPR), entwickelt werden. Bereits seit 2006 befasst sich das Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der Technischen Universität Graz erfolgreich mit der Flüssigphasenpyrolyse. Mehrere Projekte wurden dazu bereits von der FFG gefördert (Lab4BtL Nr.: 817613, bioCRACK Nr.: 825564, bioBOOST Nr.: 835804 bioCRACK ScaleUp Nr.: 846149). Durch die Flüssigphasenpyrolyse und anschließende Hydrodeoxygenierung (HDO) des Pyrolyseöls können derzeit 25% der Biomasse in Treibstoff umgewandelt werden, der die Norm EN 590 in vielen Bereichen erreicht, und es konnte im Projekt bioBOOST gezeigt werden, dass der biogene Treibstoff lagerstabil ist. Im Projektantrag bioBOOSTplus werden die Ergebnisse und Erkenntnisse über die Hydrodeoxygenierung von Flüssigphasenpyrolyseöl des Vorprojektes bioBOOST auf kontinuierliche Prozessführung übertragen. Das heißt, das Flüssigphasenpyrolyseöl wird in einem Rohrreaktor kontinuierlich bei Standardraffineriebedingungen (400°C und 80 bar) verarbeitet. Im Projektverlauf sollen zusätzlich die Erkenntnisse aus der HDO von Flüssigphasenpyrolyseöl auf Fast Pyrolysis Pyrolyseöl übertragen werden. So ist es möglich das „endgültige“ Ziel, die kommerzielle Nutzung der Technologie zur Erzeugung von Biotreibstoffen aus „non-food“ Biomasse, für den Mobilitätsbereich zu erreichen. Des Weiteren können diese Biotreibstoffe im existierenden, sicheren und benutzerfreundlichen Distributionsnetz vertrieben werden. Zusätzlich wird durch das neuartige BiomassPyrolysisRefinery (BPR) Konzept die regionale Versorgungssicherheit gewährleistet, die stoffliche Verwertung von Alt- und Abfallholz verbessert, die Importabhängigkeit verringert und der Wirtschaftsstandort Österreich gestärkt. bioBOOST+kontinuierliche HDO=bioBOOST^plus

Steckbrief

  • Projektnummer
    853577
  • Koordinator
    Technische Universität Graz Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik
  • Projektleitung
    Nikolaus Schwaiger, nikolaus.schwaiger@tugraz.at
  • Förderprogramm
    Energieforschung (e!MISSION)
  • Dauer
    06.2016 - 05.2018
  • Budget
    554.316 €