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Integration energierelevanter Aspekte in Architekturwettbewerben

Die bedeutendsten Phasen, für die Implementierung von energierelevanten Aspekten in die Gebäu-deplanung, sind Projektentwicklung und Architekturwettbewerb (Vorentwurf). Sämtliche hier zu treffende Entscheidungen weisen sicherlich das größte Steuerungspotential in Richtung energie-effizienter, nachhaltiger Gebäude auf, bei gleichzeitig geringstem Aufwand. Die Praxis zeigt aber, dass gerade in diesen frühen Projektphasen kaum Instrumente zur Entwicklung und Beurteilung der energetischen Performance von Gebäuden vorliegen. Das Thema Energie findet zwar verstärkt Ein-gang in die derzeitige Wettbewerbspraxis in Öster-reich, erweist sich aber auf Grund o.a. Proble-matik sehr oft als leere Worthülse, da verifizierbare Auslobungs- und Bewertungskriterien für energierelevante Aspekte fehlen. Projektinhalte und Ziele: Im geplanten Projekt sollen, ohne die Grundstruktur des Wettbewerbswesens zu verändern, Module zur Integration und Bewertung von energierelevanten Aspekten für Architekturwettbewerbe in Öster-reich entwickelt werden. Im Rahmen des Projektes werden einerseits Ergebnisse und Instrumente aus dem „Haus der Zukunft“ und aus den Aktivitäten der Bundes-länder weiterentwickelt und adaptiert, sowie andererseits neue Instrumente und Strategien unter Berücksichtigung der aktuellen, gesetzlichen Rahmenbedingungen (Energieausweis gemäß EPBD) und der Praxistauglichkeit (Auf-wand für Projektentwicklung und Wettbe-werbsverfahren) entwickelt. Um eine realitätsnahe, breite Umsetzung zu gewährleisten, wird ein Fachbeirat aus folgenden Organisationen in das Projekt mit-einbezogen werden: Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Österreich, Landes-baudirektion Steiermark, Steiermärkische Krankenanstaltenges. MbH (KAGes), Wohnraumverwalt-ung des Österreichischen Austauschdienstes – ÖAD (Betreiber der Studentenheime), sowie Bundes-immobiliengesellschaft (BIG), Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV), engagierte Wohn-bauträger und ArchitektInnen, ExpertInnenen für Projektentwicklung, Architekturwettbewerbe, Ver-gabegesetz, etc. Die Durchführung von drei Architekturwettbewerben, mit den im Projekt erarbeite-ten Instrumenten und Tools, in Zusammenarbeit mit einem Teil der o.a. Akteure, bietet die Möglich-keit einer Evaluierung und Adaptierung der erarbeiteten Instrumente. Ergebnisse: Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse liegen in Form von praxistauglichen, von den wichtigsten AkteurInnen und StakeholderInnen mitgetragenen, Leitfäden und Planungswerkzeugen vor (Leitfaden für Projektentwicklung, Leitfaden für Wettbewerb, EDV-Programm für Wettbewerbs-unterlagen). Die wichtigsten Vertreter der Zielgruppen (Bauherren, Interessensvertretungen für Architekten) haben großes Interesse an den Ergebnissen und zeigen sich bereit die spätere Verbreitung zu unterstützen (siehe LOI). Die Verbreitung der Ergebnisse durch die Projektantrag-steller und die wichtigsten AkteurInnen gewährleistet eine hohe Marktdiffusion. Das Projekt liefert somit einen wichtigen Beitrag zur Forcierung energeti-scher und nachhaltiger Aspekte im Gebäude-bereich in Österreich.

Steckbrief

  • Projektnummer
    815589
  • Koordinator
    IFZ- Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur
  • Projektleitung
    Harald Rohracher, rohracher@ifz.tugraz.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    04.2008 - 08.2010
  • Budget
    18.840 €