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HOME-ICT – Energieeffiziente IKT-Infrastruktur und Hardware im Haushaltsbereich

Die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie hat für den Haushaltsbereich in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Funktionen, Produkte und Services hervorgebracht, die einerseits mehr Komfort versprechen, andererseits jedoch auch einen zunehmenden Energiebedarf verursachen, wenn es nicht gelingt, die technischen Lösungen entsprechend effizient und nutzerorientiert zu gestalten. Zur hier betrachteten Informations- und Kommunikationstechnologie für den Haushaltsbereich zählen alle zentralen Anwendungen im Bereich Kommunikation, Datenverarbeitung und Information, auf Produktebene also sämtlichen klassischen „Bürogeräte“ (PC, Monitore, Drucker, Netzwerk etc.) sowie ein großer Teil der Unterhaltungselektronik (Audio, Video, Telekommunikation). Der heutige Entwicklungs-trend geht einerseits dahin, dass Technologien für klassische Anwendungen (z.B. Fernsehen und Telefon) immer leistungsfähiger werden und damit einen höheren Energiebedarf verursachen (z.B. HDTV, Infrastruktur und Receiver für interaktive Services). Darüber hinaus werden zunehmend leistungsfähigere PC- und webbasierte Anwendungen und Services (Informationsservices, VOIP, Musik- und Video-Download etc.) verfügbar, die höhere Anforderungen an die IT-Hardware und Infrastruktur mit sich bringen. Diese werden ebenfalls zu einer Steigerung des Energiebedarfes beitragen, wenn nicht entsprechend effiziente Lösungen entwickelt und eingesetzt werden, die zudem auch ein effizientes Nutzerverhalten begünstigen. Typisch ist der Trend zu immer leistungsfähigeren Anbindungen an das Internet, die neue webbasierte Services am PC ermöglichen. Die Informationsverarbeitungstechnologie verschmilzt dabei zusehends mit der Unterhaltungselektronik. Die neuen Funktionen erfordern entsprechende Infrastruktur (Router, Modems, Media-Server etc.), die häufig im Permanentbetrieb gehalten werden, um einen kontinuierlichen Zugriff bzw. eine permanente interne und externe Netzwerkverbindung zu ge-währleisten. Damit erhöht sich potenziell auch der Standby-Energieverbrauch. Das vorgeschlagene Projekt soll dazu beitragen, dass die neuen IKT-Funktionen im Haushaltsbereich zukünftig nutzenorientiert und nachhaltig im Sinne der ökologischen Effizienz gestaltet werden. Es soll vermieden werden, dass sich die IKT in Zukunft zu einem weiteren wesentlichen Treiber des Strom-verbrauches in Haushalten entwickelt. Zu diesem Zweck werden zunächst die Ist-Situation und die Entwicklungstrends im Bereich der Technologien und der Nutzung moderner IKT in den Haushalten analysiert. Die Analyse umfasst neben einer technologieorientierten Evaluierung unter anderem eine Erfassung der aktuellen Nutzergewohnheiten im Umgang mit moderner IT, aus welcher typische Nutzungs-muster und auch Bedürfnisse der Konsumenten abgeleitet werden. Ausgehend vom Ist-Zustand und den Trends für die kommenden Jahre werden Szenarios für den zu erwartenden Energiebedarf für den Business as usual-Fall erstellt. Parallel dazu werden die besten bereits verfügbaren und die besten noch nicht verfügbaren-Technologien untersucht und das theoretische Energieeffizienzpotenzial ermittelt. Basierend darauf werden Energieverbrauchsszenarios erstellt, welche die Optionen und das Potenzial für Energieeinsparungen durch nachhaltige Lösungen aufzeigen. Neben technologischen Optionen werden dabei auch Strategien zur Bewusstseinsbildung bei Konsumenten und zur Stimulierung eines nachhaltigen Nutzerverhaltens berücksichtigt. Insgesamt werden damit die Potenziale und Optionen zur Entwicklung einer energieeffizienten und nutzerorientierten IKT für den Haushaltsbereich aufgezeigt. Dabei sollen insbesondere auch derzeitige Lücken im Bereich der Forschung und Entwicklung sowie Defizite im Nutzerverhalten und in der Bewusstseinsbildung aufgezeigt werden, die es zukünftig zu bearbeiten gilt. Schließlich werden Empfehlungen für politische Maßnahmen entwickelt, die eine nachhaltige Entwicklung der IKT für den Haushaltsbereich in Österreich entsprechend unterstützen. Dabei werden insbesondere die in Österreich gegebenen Potenziale für Forschung, Entwicklung und Implementierung berücksichtigt.

Steckbrief

  • Projektnummer
    82213
  • Koordinator
    Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency, kurz: AEA
  • Projektleitung
    Thomas Bogner, thomas.bogner@energyagency.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    03.2010 - 01.2013
  • Budget
    20.000 €