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SEED Förderung Sektorengekoppelter Energiegemeinschaften durch Digitalisierung und Automatisierung

Im Rahmen des Projekts SEED konkrete Anwendungsfälle für technologische Lösungen der Digitalisierung und Automatisierung im Rahmen von Energiegemeinschaften definiert. Auf dieser Basis wurde erstmalig eine grundlegende Erhebung technischer Lösungsmöglichkeiten und Standards vorgenommen und in einem umfassenden Technologiekatalog dargestellt und bewertet. Zudem wurden relevante Beispiele (Best Practices), auch aus anderen Sektoren (Gesundheit, Industrie, Finanzwesen, Wohnen, Mobilität, sowie Finanzsektor) erhoben und deren Anwendbarkeit und Übertragungspotential auf Energiegemeinschaften diskutiert. Dies betrifft auch Fragen des Datenschutzes und Vorgaben des Europäischen Digitalisierungsrahmens.
Eine Bewertung der identifizierten technischen Lösungsansätze erfolgte im Hinblick auf die Relevanz und Anwendbarkeit im Rahmen von Energiegemeinschaften. Dies beinhaltet insbesondere Fragen des technologischen Stands, der Marktreife, sowie rechtlicher und regulatorische Barrieren. Im Rahmen des Projekts wurden schließlich entsprechende Schlussfolgerungen und Empfehlungen bzgl. technischer Möglichkeiten, deren praktischer Umsetzung sowie regulatorischer Handlungsnotwendigkeiten formuliert. Somit soll das Projekt einen wichtigen Beitrag für die Ausgestaltung von digitalisierten und automatisierten Energiegemeinschaften in Österreich und der Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen leisten.

Ausgangssituation

Das Clean Energy Package der EU sieht in der neuen Strommarktrichtlinie (2019/944) und in der Neufas-sung der Erneuerbare Energien Richtlinie (2018/2001) zwei Typen von Energiegemeinschaften vor. Damit erweitern die Richtlinien den regulatorischen Handlungsspielraum für Akteure im Energiesektor und brin-gen neue technologische und organisatorische Möglichkeiten und Notwendigkeiten mit sich. Insbeson-dere ist im Sinne einer Optimierung aus Sicht lokaler Prosumer (z.B. hoher Direktverbrauch), der system-dienlichen Steuerung von Erzeugung, Verbrauch und Speicherung (Flexibilität), sowie der Ermöglichung neuer Handelsstrukturen eine Vernetzung verschiedener Technologien von wesentlicher Bedeutung (z.B. Sektorenkopplung, Mess- und Abrechnungssysteme, Schnittstellen zu Marktsignalen). In diesem zunehmend komplexen Kontext spielen neue Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung eine entscheidende Rolle. Die bislang verfügbaren Lösungen leiden oft unter einem Mangel an Standar-disierung und Interoperabilität. Erfahrungen aus anderen Sektoren welche im Bereich der Digitalisierung bereits weit fortgeschritten sind können hier einen wesentlichen Mehrwert darstellen. Entsprechende technologische Lösungen und deren Eignung für Energiegemeinschaften wurden noch nicht umfassend für die Anwendung in Energiegemeinschaften erhoben. Die Untersuchung hinsichtlich der Potentiale und Barrieren für Digitalisierung und Automatisierung im Kontext von Energiegemeinschaften wird in bestehenden (Forschungs-)Projekten auf nationaler Ebene nicht systematisch betrachtet bzw. die regulatorischen Rahmenbedingungen der Digitalisierung nur wenig berücksichtigt.

Projektverlauf

Das Projekt hatte eine Laufzeit von 7,5 Monaten zwischen Jänner und August 2021. Neben der Erhebung der relevanten Materie durch z.B. Literatur-Recherchen war die Einbindung von Expert*innen und Stakeholdern zentraler Bestandteil des Projekts. Dies beinhaltete die Durchführung zweier Workshops (Kickoff und Abschluss-Workshop), sowie zahlreiche Interviews. Zudem fand eine Online-Bewertung der untersuchten technologischen Lösungen statt.

Meilensteine

  1. Ein Katalog technologischer Elemente mit hoher Relevanz für Energiegemeinschaften
  2. Die Darstellung nationaler und internationaler Beispiele / Best Practices
  3. Ein Set an Empfehlungen für die Umsetzung von digitalen Lösungen in Energiegemeinschaften einschließlich des erwarteten regulatorischen Handlungsbedarfs

"Digitalisierung und Automatisierung werden eine Schlüsselrolle in Energiegemeinschaften spielen. Mit dem Projekt SEED möchten wir auf Basis einer umfassenden Erhebung und Bewertung technologischer Optionen einen Beitrag zur praktischen Umsetzung leisten."

– Dorian Frieden –

Ergebnisse

Die wesentlichen Ergebnisse von SEED sind:
• Ein Katalog technologischer Elemente der Digitalisierung und Automatisierung im Kontext von Energiegemeinschaften
• Ein Katalog relevanter Best Practices, auch aus anderen Sektoren
• Ein Set an Empfehlungen für die Umsetzung von Energiegemeinschaften
• Formulierung des erwarteten regulatorischen Handlungsbedarfs

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