Entwicklung eines multiplizierbaren Nutzereinbindungskonzeptes anhand des Smart Campus der Wien Energie Stromnetz GmbH
Ein zentrales Element des Forschungsprojektes war die MitarbeiterInnenbefragung der künftigen NutzerInnen des SmartCampus. In den Interviews wurden die Bedürfnisse der MitarbeiterInnen hinsichtlich der Gebäudeparameter (Temperatur, Lüftung, Beleuchtung, Stromversorgung) und deren Wünsche für die Beeinflussung dieser erfragt. Die primäre Erkenntnis daraus war, dass die NutzerInnen durchaus Interesse an der Mitwirkung der Energieeffizienz im Gebäude haben, aber deshalb nicht auf ihr eigenes Steuerverhalten verzichten wollen. Ein dezentes Feedback des Gebäudes mit konkreten Handlungsanweisungen, sollten sie sich nicht energieeffizient verhalten, würde sie jedoch motivieren, richtig zu handeln.
Im Zuge einer Expertenanalyse inwieweit das NutzerInnenverhalten Einfluss auf den Energieverbrauch hat, wurde jedoch erkannt, dass es für die NutzerInnen selbst schwierig ist, alle ihre Bedürfnisse gleichzeitig zu befriedigen. Es wurden Szenarien der NutzerInnensteuerung bzw. unterschiedliche NutzerInnentypen (von Sorgsamen bis Sorglosen) entwickelt. In einer thermischen Gebäudesimulation wurden die Auswirkungen des NutzerInnenverhaltens objektiv untersucht. Die Simulation zeigt, dass sorgloses NutzerInnenverhalten immense Auswirkungen auf den Energiebedarf hat. Dies konnte besonders für die Heizperiode gesehen werden, wenn NutzerInnen häufig lüften. Da die Simulation auf der konkreten Haustechnik-Ausstattung des Smart Campus basierte, konnten in der Kühlperiode nicht die gleichen Effekte gesehen werden, da das Haustechniksystem an seine Grenzen stieß. Jedoch ist dazu anzumerken, dass es hier zwar keine immensen Kühlenergiesteigerungen gab, aber der angestrebte Komfort im Sommer auch nicht mehr erreicht wurde.
Die Technologieanalyse in AP3 führte zu einem Überblick über vorhandene, zuverlässige Technologien für die Raumsteuerung, die Messung und die Visualisierung. Damit sollte gewährleistet werden, dass jene Ausstattungsvarianten, die den Bedürfnissen der NutzerInnen entsprechen und die Energieeffizienz fördern, auch vorhanden und wirtschaftlich sind. Den Ausstattungsvarianten wurden jeweils ein Mix unterschiedlicher NutzerInnentypen zugeordnet um abzubilden, dass z.B. Feedbacksysteme positive Auswirkungen auf energieeffizientes NutzerInnenverhalten haben.
Für die einzelnen Ausstattungsvarianten wurden auch Investitions-, Wartungs- und Instandhaltungskosten, die Lebensdauern und der Eigenenergieverbrauch der einzelnen Technologien erhoben. Mit diesen gesammelten Inputparametern konnte mittels Lebenszykluskostenanalyse ein wirtschaftlicher Vergleich der unterschiedlichen Ausstattungsvarianten durchgeführt werden. Das Ergebnis zeigte, dass sich die wesentlich teurere Vollausstattung inkl. Feedback durch ein energieeffizienteres Verhalten innerhalb des Betrachtungszeitraums von 30 Jahren in jedem Fall rechnet.
Da das Ergebnis hier eindeutig war, entschied sich die Bauherrin, die Wien Energie Stromnetz GmbH und nunmehrige Wiener Netze GmbH, die Vollausstattung in die Planung zu integrieren.
Eine wesentliche Erkenntnis bei der Integration in den Planungsprozess war, dass es wichtig ist, auch schon vor konkreten Ergebnissen der unterschiedlichen Analysen, das Projekt frühzeitig dem Planungsteam bekannt zu machen. So konnten die PlanerInnen die Ausstattungsanforderungen schon frühzeitig berücksichtigen.
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Steckbrief
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Projektnummer834678
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KoordinatorWIENER NETZE GmbH
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ProjektleitungPeter Steczowicz, peter.steczowicz@wienernetze.at
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FörderprogrammNeue Energien 2020
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Dauer11.2011 - 06.2013
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Budget255.027 €