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Ammonia2HeatStorage Entwicklung eines Langzeitspeichersystems durch die Kombination CLC und „grünem“ Ammoniak mittels Membrandestillation

Im Rahmen dieser Sondierung wird ein „Proof of Concept“ eines Ammoniak-Metall-Festbett-CLC-Speicherfunktionsmusters im Labor, sowie am Ende eine erste quantitative Bewertung des techno-ökonomischen Potentials einer derartigen Technologiekombination durchgeführt. Der Innovationsgehalt liegt in der erstmaligen systematischen Potentialerhebung, Evaluierung und Versuchsdurchführung eines Speichersystems mittels CLC Technologie unter Verwendung von „grünem“ Ammoniak, der aus Abwasser und Abfallströmen mittels Vakuummembrandestillationstechnologie – VMD – gewonnen wird. Diese vielversprechende Technologiekombination hat das Potential einen radikalen, branchenübergreifenden Paradigmenwechsel im Vergleich zu bisher in Verwendung befindlichen Speichertechnologien zu bewirken und neue Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu initiieren.

Ausgangssituation

Erneuerbare Energie ist im Prinzip zwar ausgiebig vorhanden, doch die Zeiten, während viel erneuerbare Energie gewonnen werden kann und während hoher Energiebedarf herrscht, sind meist stark unterschiedlich. Um den volatilen Anteil an Erneuerbaren im Energieversorgungsmix zu erhöhen, wird die Entwicklung effizienter Energiespeichertechnologien immer wichtiger. Anforderungen an solche Technologien sind hohe Flexibilität, hohe Verlustfreiheit und insbesondere Kompaktheit, das heißt möglichst viel Energie bei kleinen Systemvolumina zu speichern. In jüngster Vergangenheit wurde begonnen Chemical Looping Combustion (CLC) für langfristige Energiespeicherung zu erforschen. Vorteil eines CLC-Speichersystems ist das im Gegensatz zu bspw. sensiblen Wärmespeichern, Wärme chemisch über mehrere Tage und Wochen bis Monate verlustfrei gespeichert werden kann. Jedoch werden meistens noch Brennstoffe auf Basis von fossilen Rohstoffen für die CLC Technologie eingesetzt.
Die Idee bei dieser Sondierung ist, die CLC-Technologie in Festbett- anstatt Wirbelschichtform mit Ammoniak (NH3) Wasserstoff (H2), das für gewöhnlich als Reduktionsmittel im CLC-Prozess zur Anwendung kommt, zu untersuchen. Durch eine Festbettvariante wird zum einen die Kompaktheit des Systems erhöht und zum anderen auch der Betriebsenergieverbrauch und Komponentenverschleiß verringert, da durch die Ersparnis der Wirbelschicht weniger bewegliche Teile benötigt werden. NH3 anstatt des hochflüchtigen H2 ist wesentlich unkomplizierter zu transportieren, lagern und betreiben. Darüber hinaus hat die Verwendung von NH3 als Reduktionsmittel den Vorteil, dass die Vakuummembrandestillation – VMD – zur Bereitstellung von NH3 aus z.B. industriellen und kommunalen Abwässern oder aus Gärresten genutzt werden könnte, was zu einer wesentlichen Erhöhung der Nachhaltigkeit führen würde. Generell wird NH3 als eine mögliches chemisches Speichermedium der Zukunft in vielen Bereichen gesehen. Dies ist durch seine hohe Effizienz, Energiespeicherdichte und niedrigen Koste von NH3-Quellen begründet.

Projektverlauf

Das Konsortium hat die thermodynamischen Berechnungen (BOKU) sowie das Design des  CLC-Labortest-Prototypen (AEE-INTEC) abgeschlossen. Parallel dazu werden im August eine Reihe von Experimenten zur Charakterisierung des Speichermaterials und zur Validierung des thermodynamischen Modells durchgeführt (AEE-INTEC, BOKU). Die Fertigstellung des Labortest-Prototypen wird größtenteils Mitte August erfolgen und die Tests werden unmittelbar danach beginnen (AEE-INTEC). Die Versuche zur Extraktion von Ammoniak aus Abwasserquellen mittels VMD wurden ebenfalls durchgeführt (AEE-INTEC).

Meilensteine

  1. Reaktionstechnische und thermodynamische Grunduntersuchungen abgeschlossen.
  2. VMD Experimentelle Ergebnisse aus verschiedenen Wasserquellen und Abschätzung des Ammoniakrückgewinnungspotenzials erhalten.
  3. Teststand und Speicher-Funktionsmuster aufgebaut.
  4. Messergebnisse des Speicherfunktionsmuster ausgewertet, bewertet und Simulationsergebnisse validiert.
  5. Potential der neuen Technologie ist analysiert und bewertet.

Ergebnisse

Am Ende des Sondierungsprojekts werden folgende Ergebnisse vorliegen:
• Detaillierter Bericht über reaktionstechnische und thermodynamische Grundabläufe, Massen- und Energiebilanzen des Gesamtsystems CLC/NH3 sowie einer Bewertung des definierten Redox-Systems (Materialeigenschaften)
• Definition der reaktionsbedingten Potentiale und Entwicklung eines Modells der Berechnung der CLC/NH3 Technologie
• Experimentelle Ergebnisse aus den Versuchen mit der Vakuummembrandestillation aus verschiedenen Wasserquellen und Wissen über Ammoniakqualität, Konzentrationen und Energieverbrauch
• Entwicklung, Testung und „Proof of concept“ CLC/NH3-Speichersystems
• Darstellung des technischen, ökologischen und ökonomischen Potentials
• Definition der Forschungsfragen für die weiteren Entwicklungsschritte

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Steckbrief

  • Projektnummer
    871782
  • Koordinator
  • Projektleitung
    Elena Guillen-Burrieza, e.guillen@aee.at
  • Partner
  • Schlagwörter
    Abwasser, Ammoniak, Chemical looping combustion (CLC), Vacuum Membrane Distillation
  • Förderprogramm
    Energieforschung 5
  • Dauer
    09.2019 - 11.2020
  • Budget
    189.029 €