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Entwicklung eines heiztechnischen Prüfverfahrens für Scheitholzöfen mit hoher Praxisrelevanz

Aus dem Projekt Neue Öfen 2020 ist bekannt, dass aktuelle Prüfmethoden für Scheitholzfeuerungen jahrelang einen wertvollen Dienst geleistet haben, aber mittlerweile an Ihre Grenzen stoßen. Sie ermöglichen nicht mehr die Unterscheidung guter von sehr guten und den besten Geräten, weil die Effizienz und Emissionswerte unter optimalen Betriebsbedingungen ermittelt werden. Alle positiv geprüften Geräte am österreichischen Markt sind laut Prüfung de facto gleichwertig. Umgekehrt sind Aussagen über den praktischen Betrieb anhand von Prüfstandsergebnissen nicht möglich. Verbesserungen der Prüfstandswerte können mit schlechteren Werten in der Praxis einhergehen und umgekehrt, technologische Entwicklungen werden in die falsche Richtung gelenkt. Der tagtägliche Praxisbetrieb von Scheitholzöfen verursacht weiterhin wesentliche Emissionen an organischen und elementaren Kohlenstoffverunreinigungen der Atmosphäre. Sowohl Ofenhersteller als auch Lufthygieniker fordern deshalb eine strenge aber faire und praxisnahe Bewertungsmethode zur signifikanten Reduktion der Emissionen im praktischen Betrieb. Ziel des Projekts ist es, ein neues Prüfverfahren zu entwickeln und zu testen, welches eine praxisrelevante Bewertung von Scheitholzöfen ermöglicht. Dadurch wird erstmals eine Produktdifferenzierung im Bezug auf den Praxisbetrieb erreicht. Es soll ein Technologiesprung bei Scheitholzöfen eingeleitet und die Technologieführerschaft der österreichischen Ofenhersteller abgesichert werden. Die Umfeldanalyse und Anforderungen für eine neue Ofenprüfung werden gemeinsam mit relevanten Ofenherstellern, Prüfinstituten und Lufthygienikern erarbeitet. Am Beginn der eigentlichen Verfahrensentwicklung steht die Analyse der Vorteile, Nachteile, Ziele und Wirkungen aktueller Prüfmethoden für Scheitholzöfen. Durch Ergänzung und/oder Kombination aktueller Prüfmethoden steht die Entwicklung der neuen Ofenprüfung auf einer breiten Basis. Eine zentrale Rolle spielt die Definition von praxisrelevanten Prüfbedingungen. In einer ersten Testreihe mit Öfen am Stand der Technik erfolgt die Evaluierung des neuen Prüfungsablaufs, der Betriebsbedingungen, der Messmethoden und der Auswertung – sowohl am Prüfstand als auch in einer Feldmessung. Parallel dazu werden vom Konsortium unter Einbeziehung relevanter Stakeholder Strategien für die Umsetzung ausgearbeitet. Als Optionen bestehen die Vorbereitung für eine Norm, eine neue gemeinsame Qualitätskennzeichnung und die Information von sowie der Austausch mit Umweltschützern und politischen Entscheidungsträgern. Am Ende des Projekts steht ein Prüfverfahren zu Verfügung, welches den praktischen Betrieb weitgehend abbildet. Als praxisnahe Bewertungsmethode der Zukunft ist die Ofenprüfung 2020 ein zentrales Steuerungselement für technologische Entwicklungen und Maßnahmen wie Ofentausch oder Nachrüstförderungen. Weiters werden erforderliche Begleitmaßnahmen identifiziert, welche den Benutzereinfluss und allen voran Fehlbedienungen auf ein Minimum reduzieren.

Steckbrief

  • Projektnummer
    834639
  • Koordinator
    BIOENERGY 2020+ GmbH
  • Projektleitung
    Manuel Schwabl, manuel.schwabl@bioenergy2020.eu
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    04.2012 - 03.2014
  • Budget
    428.872 €