#825422

Energieoptimierung – Energieoptimierung von Industriestandorten

Im vorliegenden Dissertationsprojekt wurde die Lyocell Produktion der Firma Lenzing Fibers am Standort Heiligenkreuz energetischer evaluiert. Dazu wurden zunächst relevante Prozessdaten erhoben. Auf Basis dieser Daten wurde in einem ersten Schritt die interne Nutzung von Energieströmen in einzelnen Prozessabschnitten aber auch am gesamten Standort mit der Hilfe der „Pinch Analyse“ evaluiert und optimiert. Diese Analyse wurde sowohl für einen repräsentativen Sommer- als auch Winterbetrieb durchgeführt, um saisonale Unterschiede berücksichtigen zu können.

In einem weiteren Schritt wurde untersucht, ob der Energiebedarf in einzelnen Prozessschritten durch den Einsatz alternativer Technologien gesenkt werden kann. Für jede alternative Technologie wurden die Einsparpotenziale und die möglichen Einsatzbereiche anhand von Massen- und Energiebilanzen analysiert.

Darüber hinaus wurde der Einsatz alternativer Energiequellen zur Bereitstellung von Energie im Prozess evaluiert. Diese Analyse erfolgte sowohl für den Standort Heiligenkreuz als auch für weitere regionale Szenarien und umfasste Solar- und Erdenergie als alternative Quellen.

 

Im Zuge der Arbeiten wurden wichtige Erkenntnisse über Energieeffizienzmaßnahmen sowie deren Energieeinsparungen gewonnen. Unter anderem wurden neue Erkenntnisse zu dem Thema „Einsatz von Solar- und Geothermie zur Kälte- und Wärmeerzeugung am Standort, Burgenland“ generiert. Diese gewonnenen Erkenntnisse zeigen, dass eine Umsetzung der entwickelten Energieeffizienzvorschläge am untersuchten Standort thermisch und wirtschaftlich Sinn macht.

Ausgangssituation

Die Faserindustrie stellt in Österreich einen der größten industriellen Energieverbraucher dar. Um diese Industrie energieeffizienter betreiben zu können, ist es erforderlich, den Energieverbrauch der Produktionsanlagen zu optimieren. Eine Möglichkeit dazu stellt die Optimierung der internen Verknüpfung zwischen Wärmesenken und –quellen an einem Standort dar, wodurch der Bedarf an externer Energie minimiert werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist der Ersatz bestehender Prozesstechnologie durch energieeffizientere Technologien. Neben diesen Optionen zur generellen Reduktion des Energiebedarfs an den Industriestandorten sollte auch die Reduktion des Anteils an fossilen Energieträger durch die Integration erneuerbarer Energiequellen ins Auge gefasst werden. Die Vorteile der Energieoptimierung am Industriestandort können die Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen sein.

Steckbrief

  • Projektnummer
    825422
  • Koordinator
    Technische Universität Wien Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften
  • Projektleitung
    Anton Friedl, anton.friedl@tuwien.ac.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    01.2010 - 12.2012
  • Budget
    188.637 €