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InfraTrans2040 Energieinfrastruktur 2040 – Szenarien und Ausbaupläne für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem in Österreich

Im Rahmen dieses Projektes erfolgt die umfassende qualitative und quantitative Erarbeitung und Bewertung von drei Ausbauszenarien für die Energieinfrastruktur in den Bereichen Strom, Gas und Wärme, um bis zum Jahr 2040 ein nachhaltiges, klimaneutrales Wirtschafts- und Energiesystem in Österreich zu ermöglichen. Dazu ist ein Szenarien-Ansatz mit entsprechender modellbasierter Untersuchung eine zielführende Vorgangsweise. In diesem innovativen Projekt­ansatz werden drei für den jeweiligen Untersuch­ungs­zweck spezialisierte und bewährte Modelle (ATLANTIS/LEGO, HyFlow, ASCANIO) gekoppelt, um drei unterschiedliche Szenarien (Import/Export-Orientierung, Sektorkopplung und Energieeffizienz) zu analysieren und daraus Infrastruktur-Ausbaupläne für 2030 und 2040 abzuleiten.

Ausgangssituation

Die Begrenzung des Klimawandels erfordert den strukturellen Umbau der Energiesysteme um den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnellstmöglich zu senken. Die Eckpfeiler dieser Anstrengungen bilden die Zurückdrängung der Nutzung fossiler Energieträger mit der einhergehenden Forcierung erneuerbarer Energien, gemeinsam mit den erforderlichen Effizienzsteigerungen entlang des gesamten Energiesystems. Die Europäische Union nimmt mit dem Green Deal und dem Ziel der vollständigen Dekarbonisierung bis 2050 eine weltweite Vorreiterrolle ein. Als Mitgliedsstaat hat sich Österreich diesem Zielpfad verpflichtet, verfolgt jedoch in vielen Bereichen noch ambitioniertere Zielsetzungen. Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, den Strombedarf bis 2030 (bilanziell) zu einhundert Prozent aus erneuerbarer Energie zu decken und bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Diese Ziele innerhalb des ambitionierten Zeitrahmens zu erreichen, bedingt eine konsistente und konsequente Planung, die Komplexität des Energiesystems eine systemische und interdisziplinäre Herangehensweise. Insbesondere die Integration der volatilen erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem erfordert, basierend auf Bedarfsverteilungen bzw. -entwicklungen, eine detaillierte zeitlich und räumlich aufgelöste Analyse. Im Zentrum stehen dabei die unterschiedlichen Energieinfrastrukturen insbesondere der Energieträger Strom, Gas und Wärme, welche in Richtung der geforderten Systemintegration weiterentwickelt werden müssen. Je nach betrachtetem Energieträger treten dabei unterschiedliche Herausforderungen zutage, welche einerseits separat und andererseits in Hinblick auf das Gesamtsystem behandelt werden müssen.

Projektverlauf

Der Projektverlauf ist bisher sehr positiv und liegt aktuell im Zeitplan. Nach der erfolgreichen Abstimmung der zu berechnenden Szenarien werden aktuell die Simulationsrechnungen und Modellkopplungen durchgeführt. Als sehr positiv ist insbesondere die Abwicklung der ersten beiden Workshops zu erwähnen, welche in einem neuen und innovativen Format während des 17. Symposiums Energieinnovation vom 16.-17.02.2022 unter der Einbindung der nationalen Stakeholder, aber auch unterschiedlicher Expert:innen aus dem DACH-Raum durchgeführt wurden. Im Herbst/Winter sind die nächsten beiden Workshops zur Stakeholder-Einbindung geplant und den Abschluss wird der fünfte Workshop Ende März 2023 bilden, in welchem die Ergebnisse präsentiert werden.

Meilensteine

  1. Definition von drei Szenarien
  2. Identifikation von Energieinfrastruktur-Bottlenecks 2030
  3. Identifikation von Energieinfrastruktur-Bottlenecks 2040
  4. Makroökonomische Analyse
  5. Multikriterielle Szenarien-Bewertung
  6. Erstellung GIS-basierte Landkarte
  7. Abhaltung fünf Stakeholder-Workshops

"Interdisziplinäre und systemische Ansätze sind die Basis einer modernen Energiesystemplanung."

– Udo Bachhiesl –

Ergebnisse

Auf Basis der Szenarien werden als erstes Kernziel konkrete technische Ausbaupläne für die notwendigen Energieinfrastrukturen im Strom-, Gas- und Wärmebereich bis 2030 sowie 2040 erarbeitet.
Für die anschließende Erstellung von szenarienbasierten Transformationspfaden (zweites Kernziel) werden im Rahmen eines Multikriterienansatzes techno-ökonomische, ökologische und makroökonomische Bewertungen der Ausbaupläne durchgeführt.
Drittes Kernziel des Projekts ist die Erstellung einer GIS-basierten, webtauglichen Landkarte zur Visualisierung von Energiebedarf und -angebot erneuerbarer Potentiale, sowie der Energieinfrastruktur. Damit kann das an sich komplexe und unübersichtliche Netzwerk unterschiedlicher Energieträger klar und einfach veranschaulicht werden.

Steckbrief