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Ammonia-to-Power Energie aus ammoniumhaltigen Abfallströmen mittels Vakuum-Membrandestillation und Ammoniak-Brennstoffzelle

Ziel des Entwicklungsprojekts „Ammonia-to-Power“ ist ein energieeffizientes und nachhaltiges Verfahren zur Rückgewinnung des Ammoniaks aus flüssigen Reststoffströmen und energetischen Verwertung in einer Brennstoffzelle zu entwickeln.
Dies erfolgte durch die Anpassung und Weiterentwicklung des Membrandestillations (MD)-Verfahren und des Solid Oxide Fuel Cells (SOFC) System an die chemischen, physikalischen und prozesstechnischen Besonderheiten des Ammoniaks.

Durch die Technologiekombination „Membrandestillation & Ammoniak SOFC-Brennstoffzelle“ wird aus flüssigen Reststoffströmen über den Zwischenschritt der Ammoniakabtrennung elektrische Energie erzeugt.
Mit dem Projekt „Ammonia-to-Power“ wird ungenutztes Niedertemperaturabwärme über die Nutzung von Ammoniak in hochwertigen Strom und Hochtemperaturwärme umgewandelt. Mit dem Projekt wird der Grundstein für eine energieeffiziente, wirtschaftliche, industrielle Anwendung zur Rückgewinnung und energetischen Verwertung von Ammoniak aus flüssigen Abfallprodukten gelegt.
Mit einer speziellen Vakuum-Membrandestillationstechnik steht erstmals eine Technologie zu Verfügung, um aus flüssigen Abfallprodukten Ammoniak als Gas nutzbar zu machen. Die Gasform ist Grundvoraussetzung für eine energetische Verwertung des Ammoniaks in einer Brennstoffzelle.
Der Einsatz von Ammoniak in einer SOFC war bisher nur in sehr geringem Umfang untersucht wurden. In Bezug auf SOFC-Degradation gab es beim Betrieb mit Ammoniak noch überhaupt keine belastbaren Ergebnisse. Zudem gab es noch keine Erkenntnisse über die notwendige Reinheit des Brennstoffs für einen prozesssicheren Betrieb von SOFCs. Die Systemarchitektur der SOFC (Wärmeauskopplung für MD, Ammoniak-Vorreformer, Ammoniak Förderung bzw. Speicherung, Anodengasrezirkulation, Materialverträglichkeit) musste für den Ammoniakbetrieb von Grund auf neu entwickelt werden, ebenso die notwendigen Betriebsprozeduren (Thermomanagement, Regeltechnik).
Das Membrandestillationverfahren ist ein thermisch betriebener Trennprozess. Die Projektidee „Ammonia-to-Power” sah vor mittels der Technologiekombination „Membrandestillation & Ammoniak-Brennstoffzelle“ Niedertemperaturabwärme zu verwenden um Ammoniak für die Erzeugung von elektrischer Energie zu nutzen.
D.h. Abwärme wird als thermische Energiequelle herangezogen um mittels Vakuum-Membrandestillation-Verfahren aus stickstoffhaltigen Reststoffströmen Ammoniak als Gas abzutrennen. Das Ammoniakgas dient als Brennstoff für die SOFC-Brennstoffzelle zur elektrischen Energieerzeugung. Die Abwärme der Brennstoffzelle wiederum dient als thermische Antriebsenergie für die Vakuum-Membrandestillation-Verfahren.

Ausgangssituation

In verschiedenen Bereichen der Industrie, der kommunalen Abwasserbehandlung und der Landwirtschaft fallen flüssige stark Ammonium-haltige Reststoffe in Form von kommunalen und industriellen Abwässern, Schlämmen, Gülle sowie Gärresten beispielsweise aus der Landwirtschaft, Biogasanlagen, Bioethanolproduktion an, welche von dem Betreiber entsorgt oder weiterverarbeitet bzw. -verwendet werden müssen. In diesen Reststoffen sind große Mengen von Ammonium (in Form von Stickstoffsalzen) gebunden.
Da der Eintrag großer Mengen von Ammonium im Abwasser schädliche Auswirkungen auf die Umwelt hat, wir dieser beispielsweise in Kläranlagen durch spezielle Reinigungsschritte reduziert. Aufgrund fehlender Rückgewinnungstechnologien geht auch die zugehörige Base Ammoniak (NH3) und der darin gebundene Wasserstoff als wertvoller Energieträger verloren.
Mit dem Projekt „Ammonia-to-Power” wurde erstmals der Grundstein für eine energieeffiziente, wirtschaftliche und industrielle Anwendung zur Rückgewinnung und energetischen Verwertung von Ammoniak aus flüssigen Abfallprodukten gelegt.

Projektverlauf

Der Projektverlauf gliedert sich in vier wesentliche Abschnitte:
Der Technologieentwicklung des Vakuum-Membrandestillationsverfahren mit Entwicklung, Test und Analyse des MD-Systems und eines Membranmodul
Der Entwicklung und den Tests mit dem Solid Oxide Fuel Cell- System im Ammoniakbetrieb
Die Entwicklung von Real-Scale Anlagenkonzepte für den Kläranlagenstandort Gleisdorf und einer Autobahnraststätte der ASFINAG auf Grundlage der Ergebnisse der Technologieentwicklung.
Und einer Technoökonomische Untersuchung des neue „Ammonia-to-Power“ -Verfahrens

Meilensteine

  1. Technologieentwicklung des Vakuum- Membrandestillationsverfahren (VMD) und Aufbau- und Inbetriebnahme einer VMD-Versuchsanlage
  2. Technologieentwicklung einer Feststoff-Brennstoffzelle (SOFC – Solid Oxide Fuel Cell) und Inbetriebnahme mit Ammoniak
  3. Patentierung des "Ammonia-to-Power"- Verfahren Konzept eines Real-Scale "Ammonia-to-Power" System für die Kläranlage Gleisdorf

"Mit dem Ammonium-to-Power Konzept ist es das erste mal möglich ungenutzte Abwärme auf sehr niedrigen Temperaturniveau in Strom und Wärme upzugraden. Die Kombination der Technologien NH3-Membrandestillation und Brennstoffzelle hat aus meiner Sicht ein breites Anwendungsfeld von Industrie über Gebäude bis hin zur Mobilität."

– Christoph Brunner –

Ergebnisse

Das Ergebnis des Projektes ist ein Vakuum-Membrandestillationverfahren mit einem neu entwickelten Vakuum-Membranmodul, dass für die speziellen Anforderungen zur Ammoniakabtrennung entwickelt wurde sowie genaue Kenntnisse über die optimalen Prozessparameter.
Für die anschließende Verstromung des Ammoniaks wurde ausgehend von einer bestehenden Entwicklungsplattform das Ammoniak-SOFC-Gesamtsystem neu entwickelt (Vorreformer, Anodenkreislauf, Ammoniakversorgung, Systembetriebsweise). Darüber hinaus ist ein technisches und wirtschaftliches Konzept für ein Scale-Up erarbeitet worden. Das SOFC-Verfahren wurde als 5kW Baustein-System konzipiert und kann damit flexibel in 5kW Schritten an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden.

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