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e5 regio – Durchführbarkeitsstudie für eine Adaptierung des e5-Programms zur Vorbereitung von fünf Energiemodellregionen

Eine erfolgreiche Klimaschutz- und Energiepolitik kann nur durch die Umsetzung nationaler und eu-ropäischer Zielsetzungen auf lokaler Ebene erreicht werden. Dafür sind Programme, Mechanismen sowie Strukturen erforderlich, die das Zusammenwirken von Entscheidungsträgern, Bürgern und Unternehmen zur Erreichung von Klimaschutz-Zielen gewährleisten können. Seit einigen Jahren steht das e5-Programm, die nationale Variante des European Energy Award®, für herausragende Erfolge im Energiebereich auf lokaler Ebene. e5 ist ein Programm zur Qualifizierung und Auszeichnung von Gemeinden und Städten, die durch den effizienten Umgang mit Energie und der verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energieträgern einen Beitrag zu einer zukunftsverträglichen Entwicklung unserer Gesellschaft leisten wollen. Kaum eine andere Initiative kann auf Gemeindeebene einen ähnlich erfolgreichen wie umfassenden und konsequenten Ansatz vorweisen. Mit e5 erhalten die am Programm teilnehmenden Gemeinden Hilfsmittel und Unterstützung um ihre Energie- und Klimaschutzziele festzulegen und zu erreichen. Angelehnt an Qualitätsmanagementsysteme ist das e5-Programm als ein Prozess zu verstehen, in dem Schritt für Schritt  Schwachstellen aufgedeckt und Verbes¬serungspotentiale identifiziert werden,  eine kontinuierlicher Verbesserungsprozess in Gang gesetzt wird,  Strukturen und Abläufe zur erfolgreichen Umsetzung von Energieprojekten aufgebaut werden,  die Mitwirkung der Bürger an energie¬politischen Entscheidungen und Aktivitäten ermöglicht wird. Bislang war die Gemeinde/Kommune eindeutig die Zielgruppe des e5-Programms. In den letzten Jahren kann aber in ganz Europa beobachtet werden, dass sich Gemeinden verstärkt zu Regionen zusammenschließen, um in wesentlichen Bereichen zusammenzuarbeiten. Dabei rückt immer öfter auch der Energiebereich im Zuge von gemeindenübergreifenden Kooperationen ins Zentrum des Interesses. Um der Entwicklung einer „Regionalisierung des Energiebereichs“ verstärkt Rechnung zu tragen, wurde von den e5-Programmträgern in Abstimmung mit den Gremien des European Energy Award® (eea) beschlossen, in einer mehrjährigen Pilotphase das bewährte e5-Konzept und -Instrumentarium für Regionen zu testen. Regionale Strukturen und Anforderungen differieren deutlich zwischen den einzelnen Bundesländern und sogar innerhalb eines Bundeslandes. Es ist daher für Österreich geplant, insgesamt fünf Klima- und Energiemodellregionen in mehreren Bundesländern (Kärnten, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg) zu implementieren, in denen das e5-Programm mit seinen Mechanismen, Prozessen und Hilfsmitteln sowie entsprechender Zertifizierung in mehreren Varianten die Regionen in ihrer Um-wandlung zu Vorzeigeklimaschutzregionen unterstützt. Im Rahmen dieses Projektes sollen die für die Anwendung auf Regionen notwendigen Adaptionen der e5-Methodik geschaffen werden. Geplant ist eine Durchführbarkeitsstudie, in der in enger Zu-sammenarbeit mit den ausgewählten Regionen mehrere Programm-Varianten zur anschließenden Umsetzung in Energiemodellregionen entwickelt werden. Österreich kann mit dem Großen Walsertal (Vorarlberg, Region aus sechs Gemeinden) bereits auf die erfolgreiche Implementierung des e5-Programms in einer Region verweisen. Bei dieser Variante wird die Region als virtuelle Gemeinde betrachtet und das e5-Programm beinahe unverändert umgesetzt. Eine zweite noch im Detail aus-zuarbeitende Variante nutzt eine etablierte e5-Gemeinde als Kristallisationspunkt für die gesamte Region. Dabei soll eine regionale Partnerschaft zwischen e5-Gemeinde und der Region etabliert wer-den, in der die Transformation der Region zu einer Vorzeigeregion mithilfe eines adaptierten e5-Programms vorangetrieben wird. Bei Bedarf wird eine 3., noch zu definierende Variante ausgearbei-tet. Eine Umfeldanalyse in den angestrebten Klima- und Energie-Modellregionen soll die Modellentwick-lung mit Daten aus der Praxis unterstützen. Gleichzeitig findet in diesem Rahmen eine weitere Akti-vierung der Stakeholder in den Modellregionen statt. Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits zahlreiche Regionen mit bestehenden e5-Strukturen an die e5-Landesstellen mit dem Ersuchen herangetreten, das e5-Programm auf die gesamte Region auszuweiten. Durch dieses Projekt soll untersucht wer-den, welche methodischen Adaptionen des e5-Programms notwendig sind, um diesen Wunsch der Regionen zu erfüllen.

Steckbrief

  • Projektnummer
    821936
  • Koordinator
    Österreichische Energieagentur - Austrian Energy Agency, kurz: AEA
  • Projektleitung
    Heimo Bürbaumer, heimo.buerbaumer@energyagency.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    09.2009 - 06.2011
  • Budget
    253.395 €