#81899

e-Motivation e-Motivation – Energieabrechnungs-Optimierung zur Endverbrauchermotivation

Die Erhöhung der Energieeffizienz und die Erzielung von Energie- und CO2-Einsparungen gehören angesichts des jährlichen Anstiegs des Energiebedarfs in Österreich um 2,7 % zu den wichtigsten Maßnahmen um die mittel- bis langfristige Deckung der Endenergienachfrage bei gleichbleibender Versorgungssicherheit sowie die Erreichung der Kyoto-Ziele zu gewährleisten. Die Endenergieeffizienzrichtlinie 2006/32/EG der Europäischen Kommission und der 1. Energieeffizienz-Aktionsplan der Republik Österreich sehen in der Initiierung von Änderung des Konsumentenverhaltens im Umgang mit Energie eine prioritäre Maßnahme zur Erreichung der österreichischen Energie- und CO2-Reduktionsziele. Eine aktuelle Studie1 hat gezeigt, dass 97,5 % der Haushalte nicht wissen, wie hoch ihr Energieverbrauch ist. Um somit die notwendigen Verhaltensänderungen initiieren zu können, ist es unabdingbar, die Konsumenten besser über ihr Energieverbrauchsverhalten zu informieren. Ohne detaillierte und für den Laien einfach nachvollziehbare Informationen über den individuellen Energieverbrauch ist eine erfolgreiche Umsetzung der ambitionierten Endenergie- und CO2-Einsparziele kaum denkbar. Zur Lösung der bestehenden Unzulänglichkeiten in der Information der Endkunden ist ein innovatives und intelligentes Energie-Messwesen unabdingbar. Ziel des Projektes „e-MOTIVATION“ ist die Entwicklung umsetzbarer und praxisorientierter Systeme für Energieabrechnungen unter Verwendung von intelligenten Messsystemen für eine nachhaltige Motivation der Endkunden zu einem effizienten und klimaschonenden Umgang mit Energie. Im Rahmen dieses Projektes, das von einem Projektkonsortium bestehend aus Wissenschaftern, Energieversorgern, Geräteherstellern und Endkunden, durchgeführt wird, werden die technologischen, administrativen und juristischen Anforderungen an die Gestaltung und Implementierung von intelligenten Energieabrechnungssystemen (Smart Billing) auf Basis von intelligenten Messsystemen in Österreich bestimmt. Das Projekt blickt dabei deutlich über die aktuellen Diskussionen zum Thema „Intelligentes Messwesen von Elektrizität“ hinaus und betrachtet alle leitungsgebundenen und nicht-leitungsgebundenen Energieträger, analysiert bestehende Lösungen im In- wie auch im Ausland und entwickelt daraus optimierte Ansätze für Österreich. Hierbei wird angesichts des hohen ökonomischen und ökologischen Potentials des Projektes die Möglichkeit der unmittelbaren Marktimplementierung der Ergebnisse in den Vordergrund gestellt. Wenngleich die Möglichkeiten der Motivation der Endkunden durch intelligente Messsysteme den Schwerpunkt des Projektes bilden, beleuchtet e-MOTIVATION auch die Position der Energieversorger, Fragen der Kosteneffizienz derartiger neuer Systeme sowie Finanzierungsaspekte eines potentiellen flächendeckenden Einsatzes intelligenter Energieabrechnungssysteme. Ein weiteres wesentliches Kernstück von e-MOTIVATION ist die Durchführung eines Pilotprojektes, im Rahmen dessen die entwickelten Prototypen von Abrechnungssystemen getestet und die Effekte auf den Endkunden-Energieverbrauch evaluiert werden. Der Pilottest wird im Versorgungsgebiet eines Projektpartners durchgeführt, der bereits intelligente Zähler installiert hat (12.000 Stück) und wird ca. 1.000 Haushalte umfassen. Aus den Evaluationsergebnissen des Pilotprojektes wird in weiterer Folge die Wirkungsweise der Energieabrechnungsformate auf den Endenergieverbrauch der Konsumenten analysiert und hieraus eine Systematik zur Quantifizierung des Endenergieeinspar- und Klimaschutzpotentials von intelligenten Abrechnungssystemen abgeleitet. Eine solche Systematik auf Grundlage realer Messdaten ist die Voraussetzung um die erzielten Energie- und CO2-Einsparungen derartiger Systeme auf die Energie- und Emissionsreduktionsziele der Europäischen Kommission anrechnen zu können. In diesem Sinn leistet dieses Projekt einen direkten Beitrag zur Erfüllung Europäischer Richtlinien (wie der Richtlinie 2006/32/EG) und von Klimaschutzabkommen.

Vgl. Reichl et al. (2007) Umsorgte Versorgungssicherheit. Trauner Verlag, Linz, 1. Ausschreibung e-MOTIVATION

Ausgangssituation

Die Erhöhung der Energieeffizienz und die Erzielung von Energie- und CO2-Einsparungen gehören angesichts des jährlichen Anstiegs des Energiebedarfs in Österreich um 2,7% zu den wichtigsten Maßnahmen um die mittel- bis langfristige Deckung der Endenergienachfrage bei gleichbleibender Versorgungssicherheit sowie die Erreichung der Kyoto-Ziele zu gewährleisten. Die Endenergieeffizienzrichtlinie 2006/32/EG der Europäischen Kommission und der 1. Energieeffizienz-Aktionsplan der Republik Österreich sehen in der Initiierung von Änderung des Konsumentenverhaltens im Umgang mit Energie eine prioritäre Maßnahme zur Erreichung der österreichischen Energie- und CO2-Reduktionsziele.

Derzeit wird der Strombezug von Endkunden in Österreich in Form von monatlichen Abschlagszahlungen sowie einer jährlichen Turnusrechnung abgerechnet. Diese Praxis erlaubt den Endkunden nicht, die Höhe ihres Energieverbrauchs effizient zu kontrollieren und z.B. den Effekt von Energiesparmaßnahmen zu erkennen, weil die Jahressumme von vielen klimatischen und nutzungsbedingten Faktoren abhängig ist. Die mangelnde Transparenz und fehlende Kontrollmöglichkeiten sind ein wesentliches Hemmnis bei der Implementierung von Energiespar- und Effizienzmaßnahmen.

Durch die Einführung von intelligenten Energiezählern (Smart Meter) wird es jedoch möglich, durch die Fernablesung auch unterjährige (monatliche) Rechnungen oder Verbrauchsinformationen zu erstellen. Werden die Verbrauchsdaten für den Kunden im Internet verfügbar gemacht, können – je nach Kommunikationstechnologie – sogar Tageswerte oder Echtzeit-Leistungswerte angezeigt werden. Durch die erhöhte Transparenz und Nachvollziehbarkeit können Endkunden ihr Verbrauchsverhalten wesentlich effizienter gestalten und erkennen, wie sich konkrete Handlungen auf den Energieverbrauch auswirken.