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CULT – Cars Ultra Light Technologies

Der Fokus des Projekts CULT (Cars Ultra Light Technologies) lag auf der Entwicklung eines CO2-emissionsarmen Fahrzeugkonzepts, das durch Verknüpfung intelligenter Konzepte unter Berücksichtigung aller funktionellen Anforderungen an ein modernes Fahrzeug schließlich als fahrfähiger Demonstrator aufgebaut wurde. Im Vordergrund standen innovative Materialwahl und Produktionsprozesse für die Fahrzeug-Serienproduktion – spezialisiert auf Derivate in mittleren Jahresproduktionseinheiten (20.000 bis 50.000 Einheiten p.a.).

Um das vorrangige Fahrzeugkonzeptziel , nämlich die Halbierung der CO2-Emissionen zu erreichen, war es notwendig, eine bedeutende Gewichtsreduktion von 300kg im Vergleich zum Benchmark (moderne Vergleichsfahrzeuge aus dem Markt) zu erzielen. Dies gelang durch einen holistischen Ansatz, bei dem zuerst durch Integration von Funktionen, mit  dem Resultat eines Entfalls von Bauteilen, eine komplett neue Fahrzeugarchitektur umgesetzt wurde. Dazu gepaart erfolgte eine Materialsubstitution von klassischen Stahl-Werkstoffen durch leichte Struktur-Werkstoffe wie Aluminium, Magnesium und Faserverbund-Composite. Dies wurde für den gesamten Aufbau, also Rohbau sowie Türen und Klappen des Fahrzeugkonzeptes, umgesetzt. Der Rohbau resultierte damit in einer Mischmaterialbauweise aus Stahl, Aluminium und Faserverbundwerkstoffen. Die Türen und Klappen, sowie das Dach des Fahrzeugkonzeptes resultierten in einer neuartigen Sandwich-Composite-Bauweise. Aus den Leichtbaumaßnahmen folgend wurde schließlich das Downsizing von Antriebs- und Fahrwerkbaugruppen ermöglicht. So wurde u.a. der Einsatz leichter Achsmodule mit GFK-Querblattfederung für Front und Heck des Fahrzeugkonzeptes umsetzbar, die Dimensionierung der Bremsanlage und Räder konnte minimiert werden und Verstärkungen im Chassis durften geringfügig filigraner ausgeführt werden. Als Antrieb  wurde ein sehr leichtes und kompaktes Ottomotor-Aggregat mit 3-Zylindern, 660 ccm Hubraum, Turboaufladung und einer neuartigen Erdgas-Direkteinblasung ausgewählt, das in Kombination mit einem sehr kompakten und leichten automatisierten 6-Gang Schaltgetriebe durch das geringe Fahrzeuggesamtgewicht gute Fahrleistungen gewährleistet.

Um für das Technologieträgerfahrzeug (A-Segment) das Ziel von 49g CO2 / km im Neuen Europäischen Fahrzyklus zu erreichen, musste zusätzlich eine Mikro-Hybridisierung unter Einsatz eines getriebeseitig angebrachten Riemen-Starter Generators in Kombination mit der der 12 Volt-Bordnetzbatterie (Blei-Gel-Technologie) implementiert werden.

Gemeinsam mit sechs weiteren Konsortialpartnern aus Wissenschaft und Wirtschaft konnten die erforderlichen Einzeltechnologien für Komponenten-und Fahrzeugentwicklung (mit einem Sub-Schwerpunkt in der virtuellen Entwicklung) sowie Produktion und letztlich das fahrbare Technologieträgerfahrzeug CULT zur Konzeptreife gebracht werden.

Das Projekt CULT und das gebaute CULT-Technologieträgerfahrzeug hat die Bedeutung einer intelligenten Multimaterialbauweise für den Leichtbau sowie die Notwendigkeit für alternative Nutzung der Verbrennungskraftmaschine in Kraftfahrzeugen unter Beweis gestellt und dient nachhaltig als wertvoller Katalysator und Botschafter für ganzheitliche Entwicklung.

Steckbrief

  • Projektnummer
    829994
  • Koordinator
    MAGNA STEYR Fahrzeugtechnik AG & Co KG
  • Projektleitung
    Bruno Götzinger, bruno.goetzinger@magna.com
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    09.2010 - 03.2014
  • Budget
    13.718.168 €