#81937

AVEEH-RQGB. Akzeptanzverbesserung energieeffizienter Häuser durch Erhebung der Raumluftqualität und deren Auswirkung auf die Gesundheit der Bewohner.

Die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden ist eine der zentral notwendigen Bestrebungen zur Einsparung nicht erneuerbarer Energien. Im Wohnbau wurden in den letzten Jahren Methoden entwickelt, die zu einer relevanten Einsparung von Heizenergie führten (Niedrigenergie- und Passivhausstandard). Ein großer Teil der Bauherren steht jedoch dem Einsatz von Lüftungsanlagen als Grundvoraussetzung für die Errichtung energieeffizienter Gebäude noch mit Skepsis gegenüber. In diesen Fällen wird dann konventionell gebaut und damit auf die mögliche Energieeinsparung verzichtet. Aus diesem Grund besteht ein großer Bedarf an belastbaren Fakten über den Zusammenhang zwischen Gesundheitsstatus und Haustype. Bei der geplanten Studie soll mittels Befragungen die generelle Gesundheit sowie die Gesundheit der Atemwege zum Zeitpunkt des Bezugs und ein Jahr später einerseits bei Bewohnern neuer Passivhäuser bzw. als Kontrolle bei konventionell errichteten Einfamilienhäusern verglichen werden. Weiters sollen sowohl zum Zeitpunkt des Bezugs als auch ein Jahr später repräsentative Raumluftuntersuchungen auf gängige Innenraumluftschadstoffe wie Formaldehyd, flüchtige organische Verbindungen und Allergene durchgeführt sowie der Luftwechsel in den Schlafräumen bestimmt werden. Die Testgruppen sind 60 neu erbaute Einfamilienhäuser, errichtet nach den Kriterien des Passivhausstandards. Die Kontrollgruppe sind 60 neue Einfamilienhäuser, die im selben Jahr, in der selben geografischen Lage und Preisklasse wie die Testgruppen ohne mechanisches Lüftungssystem in konventioneller Bauweise errichtet werden. Mittels statistischer Analysen werden Aussagen über die Veränderung der einzelnen Symptom-Raten ermittelt. Das Ziel dieser Studie ist, berichtete Veränderungen des Gesundheitszustandes durch Befragung von Bewohnern der Testgruppenhäuser ca. ein Jahr nach der ersten Befragung im Vergleich mit dem Gesundheitszustand der Bewohner der Kontrollgruppenhäuser im selben Zeitraum zu untersuchen. Es soll festgestellt werden, ob sich signifikante Einflüsse des Haustyps auf Veränderungen des Gesundheitsstatus nach einem Jahr zeigen. Besonderes Augenmerk wird bei der Abfrage auf Sick- Building-assoziierte gesundheitliche Beschwerden wie Halsschmerzen, Husten, Ermüdung und Reizbarkeit gelegt. Die Probanden werden über das letztendliche Ziel der Untersuchung (Vergleich unterschiedlicher Haustypen) nicht informiert. Die Auswertungen der Raumluftuntersuchungen dienen einerseits der Feststellung, ob der subjektiv wahrgenommene Gesundheitsstatus mit objektiven Schadstoffmessungen in Beziehung stehen, andererseits wird festgestellt, ob sich die unterschiedlichen Haustypen voneinander unterscheiden. Die Ergebnisse der Studie liefern sowohl für Experten als auch für potenzielle Hauskäufer, die an Gesundheitsinformation interessiert sind, bevor sie eine Entscheidung treffen, eine ausgezeichnete Datengrundlage. Das Ergebnis der Studie soll durch Pressekonferenzen, Informationsveranstaltungen, Publikationen und eine Datenbank disseminiert werden.

Steckbrief

  • Projektnummer
    81937
  • Koordinator
    IBO - Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie
  • Projektleitung
    Peter Tappler, p.tappler@innenraumanalytik.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    05.2010 - 09.2013
  • Budget
    394.501 €