AMIS – Systementwicklung Automatisches Metering- und Informations-System (AMIS) im Netz der Energie AG
Das Gesamtsystem AMIS besteht dabei aus den Endgeräten
− Zähler,
− Lastschaltgeräte und
− Fremdgerätegateways,
die über DLC (distribution line communication) mit den Datenkonzentratoren in den Trafostationen und der AMIS Zentrale kommunizieren. Die AMIS Zentrale kann mit den Datenkonzentratoren in den Trafostationen über verschiedenen Kommunikationstechnologien kommunizieren und wird am oberen Ende mit den bestehenden Applikationszentralen (SAP, Power Quality Managementsystem, zentraler Netzwerkrechner etc.) integriert, sodass alle Prozesse (z.B. Monatsabrechung, Tarifänderung etc.) direkt von den bestehenden Applikationszentralen ausgeführt werden können.
Erweiterung der Erprobung des völlig neuen automatischen Metering- und Informationssystem (AMIS) im oberösterreichischen Stromnetz von derzeit 1.000 AMIS Zählern (proof of concept) auf 10.000 Zähler.
Ausgangssituation
Derzeit ist keine Kommunikation zwischen den Zählerkästen in Haushalten und Trafostationen möglich. Diverse Messungen im Stromnetz können nur bis zu den Trafostationen nachverfolgt werden, aber nicht bis zum Endkunden. Dies bedeutet, dass der Stromverbrauch von Hand abgelesen werden muss, dass individuelle Anpassungen des Tarifes an den Endkunden nur begrenzt möglich sind, dass kein Datenaustausch der Zentrale mit den einzelnen Zähler stattfinden kann und dass Nachstrom bzw. das Lastschaltgeräte über ein Tonfrequenzrundsteuer-Telegramme über die Stromleitung (Rundsteuerzentrale – Datenleitung – Umspannwerk – Mittelspannung – Trafostation – Niederspannung – Rundsteuerempfänger – Lastschaltgerät) aktiviert werden muss. Darüber hinaus funktioniert die Beauftragung der Montage und Konfiguration der Zähler in Papierform. All diese Gründe haben zur Entscheidung beigetragen, das völlig neu entwickelte automatischen Metering- und Informationssystem (kurz AMIS) bei einem Energieversorger auf Praxistauglichkeit zu überprüfen und in angepasster Form im Netz zu implementieren.
Projektverlauf
Dabei gilt es folgende Aufgaben zu bewältigen:
– Entwicklung, Tests und Optimierung des Workforcemanagement-Systems.
– Entwicklung und Test der Integration der AMIS Zentrale mit den bestehenden Applikationszentralen.
– Installation der AMIS Infrastruktur sowie der Zähler und Lastschaltgeräte.
– Evaluierung der Systemeigenschaften der Kommunikationsinfrastruktur sowie Test der Applikationszentralen anhand realer Betriebsprozesse bei 10.000 Kunden (Definition und Entwicklung einer Testumgebung für den Nachweis der Praxistauglichkeit).
– Entwicklung des Netzwerkmanagementsystems (NMS).
Ergebnisse
Bei diesem Demonstrationsprojekt soll
(i) die Funktionalität aller Systemkomponenten im Produktivbetrieb in 10.000 Kundenanlagen getestet werden,
(ii) die Gesamtintegration hergestellt und im Produktivbetrieb getestet werden,
(iii) die Integration des Gesamtsystems AMIS mit den bestehenden und neuen Applikationszentralen
entwickelt und getestet werden und
(iv) alle Systemkomponenten in ein Netzwerkmanagementsystem zur Betriebsführung eingebunden
werden.
Am Ende des Probebetriebs soll die Gesamtfunktionalität mit umfangreichen Testplänen nachgewiesen werden, sowie die Verfügbarkeit und die Reaktionszeiten der Betriebsprozesse mit einem sogenannten Stresstest, bei dem alle in der Praxis auftretenden Betriebsprozesse gleichzeitig vom System bewältigt werden müssen. Dies bedeutet, dass ein verbessertes, verbraucherorientiertes Strommanagementsystem entwickelt wird, welches in der Lage ist, dem Endverbraucher so detailierte und zeitnahe Informationen über den Energieverbrauch zur Verfügung zu stellen, dass diese ihren Energiebedarf analysieren sowie optimieren können.
Steckbrief
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Projektnummer818895
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KoordinatorEnergie AG Oberösterreich Data GmbH
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ProjektleitungJohann Kaltenleithner, johann.kaltenleithner@energieag.at
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FörderprogrammNeue Energien 2020
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Dauer06.2008 - 12.2009
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Budget1.081.189 €