ALTAFOS Alternative Akzeptoren für effiziente organische Solarzellen
Im ALTAFOS-Projekt werden neuartige Halbleitermaterialien für organische Solarzellen mit quantenchemischen Methoden designt und die vielversprechendsten Moleküle danach hergestellt.
Das Ziel des Projekts ist, die grundlegenden Eigenschaften und die Wirkungsweise dieser neuen Halbleitermaterialien zu untersuchen und eine Abschätzung des theoretischen Wirkungsgrads der neuartigen organischen Solarzellen zu erhalten.
Dafür werden Halbleiter mit unterschiedlichen Eigenschaften synthetisiert, detailliert untersucht und in Solarzellen getestet. Die gesammelten Daten werden für die Modellierung des Wirkungsgrads herangezogen. Zusätzlich zu einem Wirkungsgrad-Modell wird das Projekt auch Design-Regeln für neuartige Halbleiter liefern.
Basierend auf diesen Erkenntnissen können in Zukunft organischen Solarzellen mit geringerem Klemmenspannungsverlust und mit deutlich höherem Wirkungsgrad (20%+) entwickelt und damit die Technologie zum Durchbruch geführt werden.
Ausgangssituation
Die Photovoltaik ist auf Grund ihres enormen Potentials die wichtigste erneuerbaren Energiequelle. Derzeit werden intensive Bemühungen unternommen, kostengünstige und effiziente Solarzellen zu entwickeln. Dabei haben jüngst besonders organische Solarzellen an Bedeutung gewonnen. Insbesondere aufgrund ihrer einfachen Verarbeitbarkeit und dem geringen Energieaufwand für ihre Herstellung, zum Beispiel durch Druck- oder Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Sowohl Industrie als auch Forschungseinrichtungen haben daher große Anstrengungen unternommen, um leistungsstarke, dünne und flexible organische Solarzellen bei gleichzeitiger Kosten- und Energiereduktion zu entwickeln. Die hauptsächlich untersuchten sogenannten Polymer-Fulleren-Solarzellen weisen bereits hohe Wirkungsgrade von bis zu 12 % Prozent auf. Jedoch hat diese Technologie einige Nachteile. Fulleren-basierte Materialien sind teuer und zeigen eine eher geringe optische Absorption im sichtbaren und infraroten Bereich des Sonnenspektrums. Weitere limitierende Prozesse sind verschiedene Rekombinationsverluste, die zu einer niedrigen Klemmenspannung und damit zu einem moderaten maximalen Wirkungsgrad führen. Ausgangspunkt für das Projekt war die Idee, neue Halbleiter zu entwickeln, die Fulleren-basierte Materialien ersetzten können um damit höhere Wirkungsgrade zu erzielen.
Projektverlauf
In den ersten beiden Jahren des Projekt konnten mehrere neue Halbleitermaterialien mit interessanten Eigenschaften hergestellt und in Solarzellen getestet werden. Die Bauteile zeigen durchwegs hohe Klemmenspannungen und vielversprechende Wirkungsgrade. Bis jetzt wurden auch alle Meilensteine und Deliverables laut Zeitplan abgearbeitet.
Meilensteine
- Herstellung neuer Halbleitermaterialien in ausreichender Reinheit
- Identifizierung mindestens eines neuen Halbleiters mit geeignetem Bandgap und hoher Ladungsträgermobilität Solarzellen mit geringem Klemmenspannungsverlust
- Optimierte Solarzellen mit hoher Klemmenspannung, hohem elektrischen Füllfaktor und hoher externer Quanteneffizienz
- Modell für Wirkungsgrad, Abschätzung des maximalen Wirkungsgrads
"Organische Solarzellen haben ein enormes Potential zu einem zukünftigen, nachhaltigen Energiesystem beizutragen. Mit dem Projekt ALTAFOS versuchen wir einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung dieser Technologie zu leisten."
– Markus C. Scharber –
Ergebnisse
Im Rahmen des Projekts sind folgende Ergebnisse zu erwarten:
1) Die Synthese neuer Halbleiter für organische Solarzellen
2) Ein Verständnis der Relation zwischen chemischer Struktur und der Eigenschaften der neuen Materialien
3) Designrichtlinien für neue Halbleiter
4) Effiziente organische Solarzellen mit hoher Klemmenspannung
Downloads
Steckbrief
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Projektnummer86572
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Koordinator
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ProjektleitungMarkus C. Scharber, markus_clark.scharber@jku.at
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Partner
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SchlagwörterNeue Halbleitermaterialien, Organische Solarzellen, Wirkungsgrad
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FörderprogrammEnergieforschungsprogramm
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Dauer08.2018 - 07.2021
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Budget452.378 €