E-Lastenräder ausprobieren und teilen

In Großstädten gehören sie bereits zum Alltagsbild, doch auch in Kleinstädten sind sie sehr nützlich – elektrisch unterstützte Lastenräder. Das Projekt KlimaEntLaster hat sich zum Ziel gesetzt, in Amstetten, Freistadt und Mattersburg Sharingsysteme für E-Lastenbikes ins Leben zu rufen sowie Bevölkerung und Betriebe für die lautlose aktive Mobilität zu begeistern.

 

Noch bis Februar 2022 läuft das Smart-Cities-Projekt KlimaEntLaster. Doch schon jetzt steht fest: Die Packesel unter den Fahrrädern kommen bei jungen Familien besonders gut an. Zwei Kinder können – durch Helm und Sicherheitsgurte geschützt – mit den  KlimaEntLaster-Rädern problemlos zur Bildungseinrichtung oder zum Sonntagsausflug transportiert werden. „56 Prozent der Familien, die das einmal ausprobiert haben, sind wieder gekommen, um sich eines der Lastenräder erneut auszuborgen“, freut sich Projektleiterin Claudia Leichtfried, Mitarbeiterin von Energy Changes.

 

Dienstfahrzeug. Doch auch für DienstleisterInnen stellen E-Lastenräder eine nachhaltige Alternative zum Auto dar. Mindestens die Hälfte ihrer Wege ließen sich aufs Lastenrad verlagern, zeigte das Forschungsprojekt Cyclelogistics.eu. Gerade im Stadtgebiet kann man mit dem Lastenrad Zeit sparen, vor allem dort, wo es bereits eine gute Fahrradinfrastruktur gibt: Für Radfahrende geöffnete Einbahnen und Fußgängerzonen sorgen für kürzere Wege und die Parkplatzsuche entfällt. Dazu kommen ein positiver Effekt für die Gesundheit sowie niedrigere Fahrt- und Wartungskosten. Last but not least fallen Lastenräder im öffentlichen Raum auf – und Werbeaufschriften werden im Vergleich zu Diesellieferwägen von PassantInnen eher wahrgenommen.

 

KlimaEntLaster ermöglicht es Betrieben und Privatleuten, die Sache einmal auszuprobieren. Dazu stehen je drei E-Lastenbikes kostenlos in Amstetten, Freistadt und Mattersburg zur Verfügung. Eine Erweiterung erfolgte mit je einem Transportrads in Gallneukirchen und Pregarten. Die Fahrzeuge werden über die Website reserviert und bei lokalen „RadgeberInnen“ abgeholt.

 

Sharingsysteme etablieren. Diese „RadgeberInnen“ können Privatleute sein oder auch Betriebe wie der Blumenhändler Habersohn in Amstetten oder Elektro Haghofer in Freistadt. „Ziel des Projekts ist, die lokal geeignetste Form für ein dauerhaftes E-Lastenradsharing zu finden“, erklärt Leichtfried. „In Mattersburg ist derzeit eine smarte KlimaEntLaster-Box in Vorbereitung. Dort kann das Rad dann mit ein paar Klicks auf dem Smartphone ausgeliehen werden.“

 

Bearbeitet wird das Projekt vom Verein IG Fahrrad ­– Die Radvokaten, von der TU Wien, von FACTUM – apptec ventures GmbH und dem IT-Spezialisten Quadratic. Das Know-how der ExpertInnen floss bereits in die Vorerhebungen zum Projekt und in die Beratung der beteiligten Stadtverwaltungen ein. In einer quantitativen und qualitativen Evaluation werden am Ende des Projekts das Verhalten der NutzerInnen, ihre Motive und Bedürfnisse erhoben. Und natürlich lädt KlimaEntLaster zur Nachahmung in anderen Städten und Gemeinden ein.

 

Förderung. Der Zeitpunkt für die Etablierung von E-Lastenradsharing ist günstig. Schließlich bietet der Klima- und Energiefonds bis zum 31. März 2022 für Privatpersonen, Betriebe und Gemeinden 1.000 Euro Förderung für die Anschaffung von E-Lastenrädern an. Mehr dazu hier.

 

Weitere Informationen:
KlimaEntLaster
KlimaEntLaster – Smart Cities Projektwebsite