#81779

Virtuelles Biogas – Ökologische, ökonomische und sozialwissenschaftliche Gesamtbetrachtung von Biogas

Mit dem Leitprojekt „Virtuelles Biogas“ soll ein erneuerbarer Energieträger quasi ortsunabhängig im gesamten Bereich des Erdgasverteilnetz verfügbar gemacht und – durch ein entsprechendes Zertifizierungssystem – auch bei der Entnahme als Biogas deklariert werden. Hieraus ergeben sich vielfältige Anwendungs- und Substitutionsmöglichkeiten sowohl im Verkehrssektor (Stichwort Gastankstellen und –Fahrzeuge) als auch für die stationäre Verbrennung (Stichworte hocheffiziente dezentrale KWK bis hin zu Substitution von fossilem Gas in vielfältigsten Anwendungen). Dahinter steht unter anderem die mittelfristige Zielsetzung kostengünstiger und CO2-neutraler Gasfahrzeuge, die mit einem Anteil von 5% am Kraftstoffmarkt wesentlich zum Erfüllen der Biofuels-Directive beitragen und 1Mio. t/Jahr CO2-Emissionen einsparen. (vgl. dazu auch Leitprojekt). Gleichzeitig sind Fragen nach der ökologischen, agrarischen, sozialen und nicht zuletzt betriebs- und volkswirtschaftlichen Verträglichkeit und Implikation eines solchen Energiesystems zu beantworten. Das gegenständliche Projekt folgt der Empfehlung der „Energie der Zukunft“ Jury nach einer ökologischen und ökonomischen Gesamtbetrachtung“ des erneuerbaren Energieträgers Biogas im Rahmes des Leitprojektes. Diese erfolgt entlang unterschiedlichster Nutzungspfade ausgehend von der agrarischen Gärrohstofferzeugung über die Biogasaufbereitung und Netzeinspeisung bis zur Endenergienutzung und Bereitstellung der Energiedienstleistungen in de Sektoren Transport, Wärme und Stromanwendungen. Zusätzlich zu den Juryanforderungen soll auch eine volks- und sozialwissenschaftliche Analyse und Bewertung durchgeführt werden.

Im Ergebnis liegt eine durch ein Konsortium ausgewiesener Partner erstellteGesamtbetrachtung mit folgenden Teilüberschriften vor:

1. Kosten- und Potentialanalyse der Gärrohstofferzeugung sowie des Vergärungsprozesses

2. Ökologische Bewertung der Nutzungspfade in einer Lebenszyklusanalyse (LCA)

3. Ökonomische Analyse und Bewertung der Nutzungspfade

4. Sozialwissenschaftliche Analyse der Rahmenbedingungen zur Implementierung

5. Analyse der Schnittstellen Agrar- und Energiepolitik

6. Marktwirkung der Ergebnisse und Zukunftsperspektiven in der Energiewirtschaft

7. Volkswirtschaftliche Bewertung: Beschäftigung, fiskalische Wirkung, Aussenhandelsbilanz Die Ergebnisse werden ein einer Gesamtbewertung zusammengeführt und Schlussfolgerungen für relevante Stakeholder erarbeitet.

Steckbrief

  • Projektnummer
    81779
  • Koordinator
    Grazer Energieagentur Ges.m.b.H.
  • Projektleitung
    Boris Papousek, papousek@grazer-ea.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    08.2008 - 03.2011
  • Budget
    252.484 €