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transform.industry Transformationspfade und FTI-Fahrplan für eine klimaneutrale Industrie 2040 in Österreich

transform.industry ist ein Forschungsprojekt, das den produzierenden Sektor beim Weg in die Klimaneutralität unterstützt. Das Projektteam rund um AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Österreichische Energieagentur, Montanuniversität Leoben und Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz wird aufzeigen, wie sich Klimaschutz, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in unterschiedlichen Bereichen der österreichischen Industrie miteinander vereinbaren lassen.

Eine Bestandsaufnahme in 13 Sektoren und die Identifikation von Schlüsseltechnologien, mit denen Treibhausgasemissionen verhindert oder entfernt werden können, bilden das Fundament. Anhand von Transformationsszenarien werden der Investitions- und Energiebedarf sowie volkswirtschaftliche und ökologische Effekte abgeschätzt. Auf dieser Basis entwickeln die Expert:innen gemeinsam mit Vertreter:innen der industriellen Praxis einen strategischen Forschungs-, Technologie- und Innovationsfahrplan. Weiters sprechen sie Handlungsempfehlungen aus, welche Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen, um innovative Schlüsseltechnologien „Made in Austria“ entwickeln und zur Marktreife bringen und damit die Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit der Industrie weiter ausbauen können.

Die F&E-Dienstleistung ist im Auftrag des Klima- und Energiefonds entstanden und mit Mitteln des Energieforschungsprogramms 2020 finanziert.

Ausgangssituation

Die österreichische Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, dass Österreich bis 2040 klimaneutral sein soll. Dies stellt vor allem den Industriesektor vor große Herausforderungen, da in diesem Sektor große und langfristige Investitionen die Regel sind. Geht man von einer durchschnittlichen Lebensdauer der Anlagen von 30 bis 40 Jahren aus, so sind Investitionen in klimaneutrale Technologien ehestmöglich notwendig. Um diese Investitionen zu ermöglichen sind verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich. Diese Rahmenbedingungen können nur geschaffen werden, wenn der Impakt innovativer Energietechnologien für Netto-Null Treibhausgasemissionen in der Industrie quantifiziert und verstanden wurde. Da sich die Industrie in einem globalen Wettbewerb befindet, müssen bei der Entwicklung und Implementierung dieser Technologien auch betriebswirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden um eine Abwanderung der Industrie zu verhindern. Eine Abwanderung der Industrie würde die österreichische Volkswirtschaft schädigen, ohne signifikanten Einfluss auf die globalen Treibhausgasemissionen zu nehmen.

Projektverlauf

 

"Auf Industrieprozesse mit der ‚Brille der Dekarbonisierung‘ zu blicken, eröffnet den Ausblick in eine disruptive, aber vielversprechende Zukunft."

– Christian Schützenhofer –

Ergebnisse

Unter Berücksichtigung unterschiedlicher Formen der Energiebereitstellung wurde ein Verbrauchsmodell für die Industrie entwickelt. Die vier Szenarien „Erneuerbare Gase“, „Kreislaufwirtschaft“, „Innovation“ und „Sektorkopplung“ vergleichen und modellieren die maximale Ausprägung von Technologie- und Energieträger-Anwendungen. Die Resultate ermöglichen eine robuste Vorhersage des zukünftigen Energiebedarfes und prognostizieren die Anwendung und Verbreitung branchenspezifischer Technologien. Zusätzlich zu den Ergebnissen wurden beispielsweise folgende Handlungsempfehlungen formuliert:

  • Wertschöpfende Nutzung von Elektrizität und Biomasse
  • Planungssicherheit durch klare Rahmenbedingungen für die Technologietransformation
  • Ausbau nationaler Potenziale zur Stromgewinnung
  • Kohlenstoffabscheidung bzw. -speicherung oder -verwertung sind entscheidend für das Erreichen des Klimaziels

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