#815638

Strategische Optimierung der Luftfeuchteregulation bei Lüftungsanlagen zur Reduktion des Energieeinsatzes für Be- und Entfeuchtungsanlagen

Heutzutage ist der Einsatz von Lüftungsanlagen schon sehr weit verbreitet. In Ausstellungsräumen und Museen, um die optimalen Temperatur- und Luftfeuchteverhält-nisse für die wertvollen, uner-setzlichen Objekte zu garantieren. Im Wohn- und Bürobau kommen Lüftungsanlagen verstärkt zum Einsatz. Aufgrund der aus energietechnischen Gründen immer dichter werdender Häuser um die Lüftungswärmeverluste zu mini-mieren, muss eine bedarfsgerechte Lüftungsanlage installiert werden, die unter anderem den hygienischen Luftwechsel gewährleistet. Sie tragen dem Umstand Rechnung, dass viele Bewohner tagsüber ihre Wohnungen verlassen und die Lüftung, so wie sie gefordert ist, gar nicht betreiben können. Durch den Luftaustausch (Fensterlüftung und mechanische Lüftungsanlage) mit der trockenen Außenluft im Winter erfolgt eine Reduktion der relativen Luft-feuchtigkeit in den Räumen. Wird der Einsatz von Luftbefeuchtungssystemen notwendig, schlägt sich dieser auf den Primärenergiebedarf nieder. Es gibt drei Ansatzpunkte zur Reduktion des Energieverbrauchs für Be- und Entfeuchtung: • Feuchtespeicherung (Aufnahme der Spitzen und Wiederabgabe) • Luftvolumenstrom – Regelungsstrategie optimieren • Feuchterückgewinnung über die Anlage Bei Ausstellungsräumen (und auch in Büroräumen) erfolgt der Feuchteeintrag primär tagsüber durch die Besucher (Mitarbeiter). Es stellt sich nun die Frage, wie man am Besten diese Feuchtigkeit ver-teilt. D.h. die Feuchte die man tagsüber durch die Besucher geliefert bekommt zu nutzen, um sie nachts ohne technischen Aufwand wieder an die Räume abzugeben und sich so eine Luftbe- und Entfeuchtung zu ersparen. Um diese „Verteilung“ zu erreichen muss man einen geeigneten Feuchte-puffer zur Verfügung haben. Dies kann man durch Verkleidung der Innenoberflächen mit einem geeigneten Material erreichen. Die Verkleidung zur Erhöhung der Feuchtepufferung soll aufgrund der Rentabilität nicht nur diese eine Funktion erfüllen. Da in Ausstellungsräumen auch die Akustik ein großes Thema ist sollen diese zwei Funktionen kombiniert werden. Materialien die eventuell beide Funktionen kombinieren würden wären Holzfaserplatten. Die Einsetzbarkeit der Holzfaserplatten für die Feuchtespeicherung ist zu untersuchen und gegebenenfalls Verbesserungsmöglichkeiten wie z.B. die Stoffverknüpfung mit Salz und seinen hygroskopischen Eigenschaften zu prüfen. Des Weiteren sollen Regelungsstrategien der Luftvolumenströme eine Minimierung des Energieein-satzes für Luftbe- und –entfeuchtung untersucht und entwickelt werden auch in Kombination mit der Feuchtespeicherung. Der im Allgemeinen übliche konstante Luftwechsel kann Spitzen nicht aus-reichend abfangen bzw. bei erhöhtem Bedarf nicht liefern. Wenn die Gegebenheiten für den Einsatz von feuchtespeichernden Materialen nicht geeignet sind und die Regelungsstrategie nicht ausreichend ist, besteht noch die Möglichkeit der Er-haltung der Luftqualität mittels Feuchterückgewinnung in der Lüftungsanlage. Diese zusammenhängenden Punkte sollten auch Eingang in den Energieausweis finden. Die Möglichkeit einer Feuchtepufferung und der damit verbunden Entfall des Energieeinsatzes für Be- und Entfeuchtung kann bisher noch nicht berücksichtigt werden. Es sollte berücksichtigt werden können, dass durch das Freisetzen der Feuchtigkeit von dem Feuchtepuffer oder auch Pflanzen dem Raum Wärmeenergie entzogen wird, aber dass im Gegenzug eine vorhanden Luftbefeuchtungsanlage nicht zum Einsatz kommt und somit kei-ne Energie verbraucht.

Steckbrief

  • Projektnummer
    815638
  • Koordinator
    Technische Universität Wien Institut für Hochbau und Technologie Zentrum für Hochbau Konstruktionen u. Bauwerkserhaltung
  • Projektleitung
    Thomas Bednar, thomas.bednar@tuwien.ac.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    05.2008 - 06.2010
  • Budget
    83.076 €