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SGMS – HiT Planung+Bau – Smart Grids Modellregion Salzburg – Häuser als interaktive Smart Grid Teilnehmer – Planung und Bau

Der wachsende Anteil regenerativer Energieerzeuger geht einher mit einer gesteigerten Einbindung von volatilen dezentralen Erzeugern (Windkrafträder, Photovoltaikanlagen, Mini-BHKWs) ins Netz. Die eingeschränkte Prognostizierbarkeit von Windaufkommen und Sonneneinstrahlung bzw. die Wandlung des reinen Abnehmers (vom Consumer zum Prosumer) erschweren es, die fluktuierenden Erzeuger ins Netz zu integrieren und gleichzeitig die Qualität der Energieversorgung zu garantieren. Das führt dazu, dass der Stromanbieter mit Hilfe von Spitzenlastkraftwerken Leistungsreserven und u.U. Regelenergie bereitstellen muss. Zusätzlich verstärkt sich diese Problematik, wenn sie lokal begrenzt auftritt. Die Konsequenz ist der ressourcenbelastende und kostenintensive Ausbau von Erzeugungskapazitäten und Verteilnetzen. Das System wird auf die Spitzenlasten ausgelegt und ist daher prinzipiell suboptimal dimensioniert. Verbraucherseitige Maßnahmen schaffen hier Linderung: Gebäude gehören mit 30% des Energiebedarfs zu einer der größten Verbrauchergruppe im Netz. Der Bereich der Gebäude und Haushalte birgt daher noch viel unausgeschöpftes Potenzial und ist Fokus dieses Demonstrationsvorhabens. Mit Lastenmanagement im Niederspannungsnetz (z.B. Verbraucher in Gebäuden und Haushalten) kann das Niederspannungsnetz gezielt entlastet und die Einspeisung von dezentralen, fluktuierenden Erzeuger begünstigt werden. Daher ist es zwingend notwendig, Gebäude als Teil eines Systems zu betrachten und diese dementsprechend netzfreundlich zu planen und zu realisieren. Im Fokus des Projekts steht die optimale Systemintegration der Gebäude in das Smart Grid (Last¬management in Kombination mit dezentraler, erneuerbarer Erzeugung inklusive gesteuertem Laden von Elektrofahrzeugen), wobei es in diesem Projekt möglich ist, schon von Beginn der Planung an durch wissenschaftliche Begleitung steuernd einzugreifen und wichtige Parameter frühzeitig zu beeinflussen. Für die Realisierung des SGMS-HiT Vorhabens wurde das von der Salzburg Wohnbau gemeinsam mit weiteren Bauträgern zu errichtende Projekt „Wohnen der Generationen – Rosa-Hofmann-Straße“ (145 Wohneinheiten für verschiedene Nutzergruppen von Senioren bis zu jungen Familien) in Salzburg Taxham ausgewählt. Die Planungsarbeiten beginnen im Herbst 2010, Baubeginn ist Ende 2011, Bezug ist Ende 2012. Ab 2013 steht die Smart-Grid-optimierte Anlage für Demonstrationszwecke zur Verfügung. Hinweis auf das laufende Leuchtturmprojekt „Stadtwerk Lehen“ in Salzburg: Das im Rahmen des Programms „Haus der Zukunft“ bzw. auch im Rahmen der EU-Linie „Green Solar Cities“ geförderte Projekt Stadtwerk Lehen hat seinen Focus in der energetischen Optimierung der Gebäude (Wohnungen und Gewerbepark) für sich und nicht im Hinblick auf die Rolle im Smart Grid (Systemintegration ins Smart Grid). Damit gibt es in Salzburg in relativer räumlicher Nähe zwei Leuchtturmprojekte, jedoch verfolgen beide unterschiedliche, sich ergänzende Ziele.

Steckbrief

  • Projektnummer
    829996
  • Koordinator
    Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation
  • Projektleitung
    Kurt Nadeje, kurt.nadeje@salzburg-ag.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    01.2011 - 03.2014
  • Budget
    566.622 €