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Powerdown – Diskussion von Szenarien und Entwicklung von Handlungsoptionen auf kommunaler Ebene angesichts von „Peak Oil”; und Klimawandel

„Peak Oil“ (= das Erreichen des Höhepunktes der globalen Ölförderung und etwas später auch der Förderung von Erdgas sowie die danach folgende kontinuierlich sich vermindernde Verfügbarkeit dieser Energieträger) und Klimawandel konfrontieren Gesellschaften mit Herausforderungen und Problemen von enormem Ausmaß. Der prinzipiell notwendige sehr rasche Umstieg auf erneuerbare Energieträger und die Verbesserung der technischen Energieeffizienz in allen Bereichen muß mit einem Hinterfragen der Infrastrukturen und der mit diesen verknüpften Verhaltensweisen, die unter den Bedingungen reichlich und relativ billig vorhandener fossiler Energieträger entstanden sind, einhergehen. Diese Infrastrukturen umfassen neben der Energieversorgung das Verkehrswesen, die Siedlungsstruktur, die regionale Verteilung und das Ausmaß der Güterproduktion und die Landwirtschaft. Das von Richard Heinberg (2004a) mit „Powerdown“ betitelte Szenario steht für einen Pfad, der einen bewußt geplanten Um- und Rückbau der gesellschaftlichen Infrastruktur vorsieht, um die negativen Folgen von Peak Oil und Klimawandel abzufedern. Neben allgemein formulierten Transitionsszenarien wie bei Heinberg werden auch bereits konkretere Anpassungsstrategien und Handlungsanleitungen auf regionaler/kommunaler Ebene formuliert. Beispiele dafür sind sogenannte „Energy Descent Action Plans“, die im Rahmen von „Transi-tion Town“ Initiativen entwickelt werden, z.B. in Kinsale (IRL) oder Totnes (UK), oder das „Post Carbon Cities Guidebook“ des Post-Carbon Instituts (USA). Im gegenständlichen Projekt werden nach vorbereitenden Aktivitäten (Literatur-Review, Erfassen des Status Quo existierender relevanter Initiativen in Österreich, Abschätzung der Potenziale erneuerbarer Energieträger in verschiedenen Szenarien) vier Dialogforen mit unterschiedlichem thematischen Schwerpunkt und unterschiedlicher Zusammensetzung der TeilnehmerInnen durchgeführt. Als Einstieg in die Thematik dient eine Präsentation, die die wesentlichen Ergebnisse der vorbereitenden Aktivitäten zusammenfasst. Die Foren dienen der kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten der Präsentation (Relevanz der vorgestellten Szenarien und Handlungsempfehlungen für Österreich, Adaptierungsbedarf). Basierend auf der Auswertung der Dialogforen sowie auf weiteren Recherche-Ergebnissen wird ein Handlungs-Leitfaden mit drei Schwerpunkten entwickelt: für urbane, für ländliche Regionen sowie die Gestaltung von Interaktionsmöglichkeiten zwischen diesen Regionen. Dieser Leitfaden soll neben einem Problemaufriß vor allem thematisch gegliederte Handlungsanregungen und Umsetzungsmöglichkeiten sowie eine Sammlung von „Best-Practice“ Beispielen (aus dem In- und Ausland) enthalten. Weiterer wesentlicher Projekt-Output ist ein Seminarkonzept, das als methodische und inhaltliche Grundlage für die Konfrontation inte-ressierter Gemeinden bzw. kommunaler EntscheidungsträgerInnen mit der Thematik verwendbar ist. Darüberhinaus werden im Projekt folgende Zielsetzungen verfolgt: 12 • Vertiefung des Problembewusstseins unter EntscheidungsträgerInnen / relevanten Akteuren, das ein Benennen und Überdenken nicht-nachhaltiger Entwicklungen in einer ganzheitlichen Sichtweise einschließt • Anregung einer Strategieentwicklung und –diskussion für Kommunen und Städte; ggf. Initiierung konkreter „Post Carbon“ bzw. „Energy descent“ Initiativen • Sammlung von Schlußfolgerungen für politischen Reformbedarf.

Steckbrief

  • Projektnummer
    818992
  • Koordinator
    energieautark consulting gmbh
  • Projektleitung
    Thomas Lewis, office@energieautark.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    12.2008 - 01.2011
  • Budget
    204.267 €