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POVERTY_EEI&RES – Preventing fuel poverty in Austrian households by facilitating energy efficiency improvement and use of renewable energy

Rund 12% der österreichischen Bevölkerung bzw. rund 1 Million EinwohnerInnen sind
armutsgefährdet. Dieser Anteil der Bevölkerung verfügt aus unterschiedlichen Gründen über
einen beschränkten Zugang zu Energieeffizienzmaßnahmen (EEI) bzw. zum Einsatz
erneuerbarer Energieträger (RES). Dies ist sowohl aus sozialpolitischer als auch aus
energie- und klimaschutzpolitischer Sicht problematisch.
Vor diesem Hintergrund verfolgte das gegenständliche Projekt das Ziel, zur Vermeidung von
Energiearmut in österreichischen Haushalten beizutragen. Der dabei verwendete Ansatz
orientiert sich an der Expertise und den Bedürfnissen von ExpertInnen aus dem
Sozialbereich. Diese haben aufgrund ihrer Tätigkeit Erfahrung über die Situation von
einkommensschwachen Haushalten und kennen auch die „Sprache“ der Betroffenen.
Um ein besseres Gesamtbild über die aktuelle Situation zu erhalten, wurde vorab die
Situation in Österreich und darüber hinaus in Europa beschrieben. Dazu gehört eine
Übersicht über die Arten von Förderungen und Zuschüssen, aber auch welche Programme
und Maßnahmen außerhalb Österreichs laufen.
Die Situation der Betroffenen wurde sowohl durch einen quantitativen als auch einen
qualitativen Ansatz erhoben. Bei der quantitativen Analyse wurden statische Daten erhoben
– angefangen von der Wohnsituation, über den Energieverbrach und die Energiekosten bis
zur Wohnungsausstattung. Hier zeigte sich, dass einkommensschwache Haushalte im
Vergleich zum österreichischen Durchschnitt bis zu 40% weniger Energie pro Person
verbrauchen. Dies kann als Indikator gesehen werden, wie weitgehend bereits zu sparen
versucht wird – auch wenn die Energiekosten gleichzeitig bei über 10% der
Haushaltsausgaben liegen.
Bei der qualitativen Analyse wurden sowohl mit SozialberaterInnen als auch mit Personen,
die in einkommensschwachen Haushalten leben und von Energiearmut betroffen sind,
Tiefeninterviews durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass einkommensschwache Haushalte
neben „zielgruppengerechter“ Information und Aufklärung vor allem veränderte strukturelle

Rahmenbedingungen (Wohnungsmarkt, Einkommen, Tarifsystem) brauchen würden, um
Energiearmut wirksam und nachhaltig bekämpfen bzw. vermeiden zu können.
Ausgehend von den Ergebnissen dieser Analyseschritte erstellte das Projektteam ein
Informationspaket von 49 Energiespartipps, das SozialberaterInnen darin unterstützen kann,
in der täglichen KlientInnenarbeit Energiefragen verstärkt aufzugreifen. Auf Empfehlung des
begleitenden Projektbeirates, welcher sich aus VertreterInnen von Sozialeinrichtungen
zusammensetzte, werden diese in einer eigenen Webseite aufbereitet. Darüber hinaus
wurden aus den Analyseergebnissen 33 (politische) Handlungsempfehlungen für
entsprechende Maßnahmen der Energie- und Klimaschutzpolitik sowie der Sozialpolitik
erarbeitet. Diese haben primär das Ziel, Energiearmut zu vermeiden bzw. die negativen
Auswirkungen von Energiearmut zu minimieren.
Die Gesamtergebnisse stehen auch auf der Projektwebseite www.fuelpoverty.at zum
Download zur Verfügung.

Steckbrief

  • Projektnummer
    825382
  • Koordinator
    e7 Energie Markt Analyse GmbH
  • Projektleitung
    Walter Hüttler, walter.huettler@e-sieben.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    04.2010 - 06.2012
  • Budget
    15.000 €