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GeoEnergie2050 Potenzial der Tiefengeothermie für die Fernwärme- und Stromproduktion in Österreich

Ausgangssituation In einer zukünftigen österreichischen Energieversorgung soll geothermische Energie eine bedeutende Rolle spielen. Laut „Energieautarkie für Österreich 2050“ (Streicher, W. et al., 2010) wird als Primärenergie das technische Potenzial der Tiefengeothermie auf 211 PJ (16%) eingeschätzt. Die aktuelle Nutzung der Tiefengeothermie geschieht vorrangig in Thermalbädern und in geringem Umfang zur Wärme- und Stromerzeugung (Goldbrunner, J., 2010: etwa 0,6 PJ für Fernwärme und 0,13 PJ für Strom im Jahre 2009). Ziele und Methode Mit der Studie soll das realistische Potenzial der Tiefengeothermie bis 2020 (Beitrag der Tiefengeothermie zum 34 %-Ziel für erneuerbare Energie in Österreich) sowie das langfristige Potenzial der Tiefengeothermie bis 2050 als Beitrag zur angestrebten Vollversorgung Österreichs mit erneuerbaren Energieträgern dargestellt werden. Für den mittelfristigen und langfristigen Ausbau geothermischer Nutzungen in Österreich sollen die Rahmenbedingungen erarbeitet werden. Bezugnehmend auf diese Rahmenbedingungen (z.B. Technologieentwicklung, Abnehmerdichte, rechtliche Grundlagen) soll bestimmt werden, welchen Anteil die Tiefengeothermie bis 2020 hinsichtlich Strom- und Wärmegewinnung in der österreichischen Energieversorgung erreichen kann. Das realistische Potenzial 2020 wird sowohl in geologischer (Potenziale und Ressourcen, Technologien der Gewinnung) als auch in geografischer Hinsicht (interessante Regionen mit entsprechender Siedlungs– bzw. Abnahmedichte für Fernwärmeversorgung) bestimmt sowie ökonomisch und ökologisch bewertet. Die Festlegung des langfristigen Potenzials bis 2050 erfolgt unter Berücksichtigung von technologischen Entwicklungen (Einsatz von zukünftig möglichen Gewinnungs- und Energieumwandlungstechnologien) und den Veränderungen auf der Wärmebedarfsseite (Siedlungsentwicklung, Reduktion des spezifischen Wärmebedarfs durch Gebäudesanierung und energieeffiziente Neubauten, Optimierung von Temperaturen). Darauf basiert auch die Bewertung aus ökonomischer und ökologischer Sicht. Ergänzend sollen weitere wichtige Fragestellungen behandelt werden (z.B. Welche Anreize können geschaffen werden, um die geothermischen Potenziale zu heben, z.B. Förderungen, Investitionszuschüsse?). Um das Potenzial für 2020 realistisch und für 2050 langfristig festzulegen, wird ein Projektbeirat eingerichtet. Durch diesen Projektberat soll eine umfassende Einbindung von Bedarfsträgern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sichergestellt werden. Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse • Bundesweite Übersicht (Karten, Datenbank) zu den geologischen Gegebenheiten der Tiefengeothermie (Ressourcen und Gewinnungstechnologien, Daten für ökonomische und ökologische Bewertung für 2020 und 2050) • Übersicht zu den geografischen Voraussetzungen zur Energienutzung (Karten, Datenbank) und Technologieübersicht zur Energieumwandlung zur Wärme- und Strombereitstellung (Daten für ökonomische und ökologische Bewertung für 2020 und 2050) • Erarbeitung von Rahmenbedingungen zur Festlegung der Potenziale 2020 und 2050 • Realistisches Potenzial bis 2020: Abschätzung von Fördermengen und Temperaturniveau in Gebieten mit ausreichender Abnehmerdichte, ökonomische und ökologische Bewertung in Bezug zu den Rahmenbedingungen • Langfristiges Potenzial bis 2050: Abschätzung der Entwicklung in Bezug zu den Rahmenbedingungen bis 2050, Technologieentwicklungen, Entwicklungen von Siedlungsstrukturen und Änderungen des Wärmebedarfs, ökonomische und ökologische Bewertung in Bezug zu den Rahmenbedingungen • Ableitung von Empfehlungen und Perspektiven zur Nutzung der Tiefengeothermie zur Energiebereitstellung in Österreich in 2020 und 2050 Es ist geplant einen Projektbeirat mit Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung einzurichten (siehe Letter of Intents (LOI) im Anhang). Mit den TeilnehmerInnen des Projektbeirates sollen die Zwischen- und Endergebnisse sowie die Rahmenbedingungen diskutiert und abgestimmt werden.

Steckbrief