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PH 2.0 – Entwicklung von optimierten praxisorientierten Planungs- und Ausführungsunterlagen von Passivhäusern der 2. Generation

Ausgangssituation

Innovative Technologien sind nur so gut, wie sie in der tatsächlichen praktischen Umsetzung auch die theoretischen, projektierten Zielwerte einhalten können. Neben der bau- und haustechnischen Pla-nung werden auch die energierelevanten Detaillösungen für Gebäude heute, beginnend bei der ur-sprünglichen Projektidee von Bauträgern und Architekten konzipiert. Dies beinhaltet häufig auch sehr-unterschiedliche und individuelle Energiekonzepte vor allem für mehrgeschossige Passivhäuser.
Die im „PH Standard“ festgelegten Kriterien für die Wärmedämmdicken, Wärmebrückenreduzierung, Luftdichtheit und der Nutzung des „Passiven Energieeintrages“ werden zum Großteil auch in der Pra-xis umgesetzt und entsprechen zumeist den im Vorhinein projektierten Zielvorgaben. Maßgeblich da-für sind die vom Passivhausinstitut entwickelten Projektierungspakete.
Die im Planungsprozess projektierten Energiekennzahlen für den Heizenergiebedarf werden nach dem Abgleich der tatsächlichen auf die projektierte Raumtemperatur auch in den meisten Fällen er-reicht. Hingegen werden Zielwerte für Endenergie- und Primärenergieverbrauch nur noch von einigen wenigen Gebäuden bzw. in den seltensten Fällen erreicht.
Hier wäre es von großer Wichtigkeit die Ursachen für die teilweise gravierenden Abweichungen zu ergründen oder aufzuzeigen, vor allem da dies einen nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellt.

Projektverlauf

Erste Analysen haben ergeben, dass trotz des Einsatzes technologisch hoch entwickelter Einzelkom-ponenten das Gesamtsystem energietechnisch bei weitem noch nicht optimiert ist und vor allem in-nerhalb der Haustechnik (Heizung und Warmwasseraufbereitung) und der Lüftungstechnik unerwartet hohe Systemverluste auftreten. Interessant erscheint auch die Fragestellung der Verluste durch den ständig wachsenden Stromverbrauch von Endgeräten.
Als Basis werden erstmals eine Analyse des Nutzerverhaltens und eine Zieldefinition von Qualitätskri-terien für die Faktoren „Behaglichkeit“ und „Nutzerkomfort“ dienen. Nicht die Änderung des Nutzerver-haltens kann Ziel sein, sondern die Anpassung der Technik an definierte Qualitätskriterien. In weiterer Folge soll die analytische Aufarbeitung aller vorhandenen Monitoring Ergebnisse die drastischen Ab-weichungen in der Praxis aufzeigen. Gerade diese Ansatzpunkte werden dann für eine neue Methodik der Optimierung von bau- haus- und lüftungstechnischen Komponenten zu innovativen Lösungsstra-tegien für das Gesamtsystem ausgearbeitet. Das Ziel – Planungs- und Umsetzungsrichtlinien für das “ Passivhaus der 2. Generation“ soll ein neues strategisches „Handbuch“ für Planer, Produzenten und Anwender werden, das nicht nur in Papierform, sondern auch digital und in Form von Workshops, Vorträgen und diversen Presseaktivitäten verbreitet wird und somit für das breite Spektrum der fach-lich relevanten Zielgruppen zugänglich gemacht wird.

Steckbrief

  • Projektnummer
    818851
  • Koordinator
    AEE INTEC
  • Projektleitung
    Armin Knotzer, a.knotzer@aee.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    05.2010 - 04.2012
  • Budget
    173.322 €