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KliKu – Klimaschutzpotenziale durch Einsatz biogener und konventioneller Kunststoffe

Die CO2–Intensität unserer Gesellschaft basiert größtenteils auf dem steigenden Verbrauch von fossilen Energieträgern bei der Herstellung von Gütern, im Verkehr, für Raumheizung und für die Bereitstellung von Energie. Bei einem Teil der produzierten Güter hat der Energieverbrauch bzw. die Energieeinsparung in der Nutzungsphase die größte Bedeutung im Lebenszyklus (Elektrogeräte, Autos, Isolationsmaterialien, etc.). In den letzten Jahrzehnten hat die Energieeffizienz in vielen Bereichen der Produktion und der Nutzung zwar zugenommen (geringerer Treibstoffverbrauch, bessere Isolierung, effizientere Geräte etc.), allerdings hat das verstärkte Ausmaß der Nutzung die positiven Effekte des Effizienzgewinns in den meisten Bereichen mehr als aufgewogen und ins Negative verkehrt (speziell im Verkehr).

 

Ziel des Projektes ist es zu untersuchen, inwieweit die Energieeffizienz durch den Einsatz von „energiesparenden“ Kunststoffprodukten (bei denen der Nutzen in der Gebrauchsphase die Aufwände der Produktion & Verwertung überwiegt), und speziell durch Kunststoffe biogener Herkunft (Biokunststoffe) nachhaltig gesteigert werden kann. Dabei soll speziell das Einsatzpotenzial von Biokunststoffen, aber auch die Möglichkeiten durch den Einsatz von Kunststoffen generell und die Auswirkungen auf Energieeinsatz und Treibhausgasemissio-nen ermittelt werden. Unter Biokunst-stoffen werden Kunststoffe auf Basis biogener Monome-re (Stärke, Zellulose) aber auch Grund-körpern (z.B. Milchsäure, Ethylen) die aus biogenen Rohstoffen (Stärke, Zucker, pflanzliche Öle) hergestellt wurden, subsumiert.

 

Dabei ist eine kritische Prüfung der ökologischen und ökonomischen Sinnhaftigkeit des forcierten Einsatzes durch Berücksichtigung der Aufwande und der Nutzeffekte im gesamten Lebenszyklus (Produktion, Gebrauch, Verwertung/Entsorgung) vorgesehen. Dem Projektteam stehen dafür bereits umfangreiche Daten und Modelle zur Verfügung.

Die wesentlichen Inhalte des Projektes sind:

1. Ermittlung der Potentiale für den Einsatz von Kunststoffen aus biogenen Rohstoffen unter Berück-sichtigung technischer und funktioneller Möglichkeiten (Markteignung). Modellierung der Verfüg-barkeit von biogenen Ressourcen (Stärke, Zucker, land- und forstwirt-schaftliche Abfälle, etc.) in Szenarien.

2. Energie- und Treibhausgasbilanz von Biokunststoffen im Lebenszyklus möglicher An-wendungsbereiche.

3. Vergleich der Energie- & Treibhausgasbilanzen von Biokunststoffen und konventionellen „energie-sparenden“ Kunststoffen mit den derzeit eingesetzten Materialien im Lebenszyklus der Produkte. Darstellung von Reduktionsmöglichkeiten für Energieeinsatz & Treib-hausgasemissionen nach Lebenszyklusphasen. Aufwände der Herstellungs- und Ent-sorgungsphase werden möglichen Vorteilen der Nutzungsphase gegenübergestellt.

4. Ausarbeitung von Handlungspotentialen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und fossilem Ressourceneinsatz in der österreichischen Volkswirtschaft. Erstellung von Szenarien des forcierten Biokunststoffeinsatzes und des erweiterten konventionellen Kunststoffeinsatzes mit Analyse der Reduktionsmöglichkeiten.

5. Darstellung der Relevanz der Szenarien für die österreichische Treibhausgasinventur und Prüfung der Ökoeffizienz der Handlungspotentiale (spezifische CO2-Reduktionskosten der Szenarien im Vergleich mit anderen effizienten Maßnahmen in Österreich).

6. Im Rahmen des Projektes ist auch eine breite Akzeptanzschaffung für die Resultate und die Maßnahmenvorschläge durch Einbindung wesentlicher Stakeholder in einem begleitenden Stakeholderdialog vorgesehen.

Steckbrief

  • Projektnummer
    818993
  • Koordinator
    Denkstatt GmbH
  • Projektleitung
    Roland Fehringer, roland.fehringer@denkstatt.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    01.2009 - 10.2009
  • Budget
    117.865 €