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Flexrisk – Flexible Werkzeuge zur Abschätzung des nuklearen Risikos in Europa

Das Projekt FLEXRISK bezweckt eine dem neuesten Stand des Wissens entsprechende Darstellung der geographischen Verteilung des Risikos durch schwere Unfälle in Nuklearanlagen, insbesondere Kernkraftwerken, in Europa. Durch Sichtbarmachung der Risiken der nuklearen Option und durch die vergleichende Bewertung verschiedener Kernkraftwerke nach Bauart und geographischer Lage werden die österreichischen EntscheidungsträgerInnen in ihrem Bemühen um mehr nukleare Sicherheit in Europa unterstützt. Auch als Basis für Stellungnahmen Österreichs zu konkreten nuklearen Projekten, wie neuen kerntechnischen Anlagen sowie Leistungserhöhung und Lebensdauerverlängerung bestehender Kernkraftwerke werden Risikostudien, basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Methoden dringend benötigt. Das Projekt soll daher einerseits ein flexibles Instrumentarium für die Beurteilung der Risiken durch Unfälle in Nuklearanlagen in Europa erstellen und andererseits die aktuelle Situation ebenso wie absehbare Entwicklungen analysieren und darstellen. Dazu werden für die Nuklearanlagen im Untersuchungsraum nukleare Inventare, voraussichtliche Laufzeiten, sowie die möglichen Freisetzungsanteile und Freisetzungswahrscheinlichkeiten bei schweren Unfällen recherchiert. Mit einem aktuellen Ausbreitungsmodell wird für voraussichtlich 1000 verschiedene, klimatologisch repräsentative Wettersituationen und alle relevanten Standorte die europaweit aus einem schweren Unfall resultierende Belastung durch Bodenkontamination und bodennahe Konzentrationen der wesentlichen Radionuklide berechnet. Durch Anwendung eines Dosismodells werden daraus Strahlendosen abgeleitet und diese in Beziehung zu Grenzwerten, wie etwa der österreichischen Interventionsverordnung oder anderen Indikatoren für das gesundheitliche Risiko, gesetzt. Die Wahrscheinlichkeit der Überschreitung solcher Grenzwerte wird als Risikoparameter ausgewertet und in Karten und Tabellen dargestellt. Die Projektergebnisse werden sowohl für die Zielgruppe Politik und Öffentlichkeit als auch die Zielgruppe Wissenschaft aufbereitet und kommuniziert. Damit soll ein Beitrag zur Verbesserung des Wissensstandes in Bezug auf Risiken von Nuklearunfällen geleistet werden. Durch die Gestaltung der im Projekt zu entwickelnden Rechen- und Auswerteverfahren sollen diese als flexibler Werkzeugkasten über das Projektende hinaus für künftige konkrete Aufgabenstellungen nutzbar bleiben.

Steckbrief