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ELAS – Energetische Langzeitanalysen für Siedlungsstrukturen

Das Projekt ELAS widmet sich der Erforschung der Zusammenhänge von Energieverbrauch, Energieversorgung
und Siedlungsstruktur unter Einbeziehung von Mobilität und Lebensstilen über entscheidungsrelevante
Abschnitte des Lebenszyklus von Bauten und Anlagen in den Siedlungen. Es betrachtet
dabei nicht die Einzelobjekte in einer Siedlung sondern die Sied-lung in ihrer Gesamtheit aus dem
Blickwinkel des energetischen Aufwandes für Bau, Reno-vierung, Betrieb, Mobilität und anderen Ausformungen
des Lebensstils, der durch die Lage und Qualität des Standortes gegeben wird.

Ziel des Projektes ist die Darstellung der Wirkungen einer Siedlungsstruktur im Hinblick auf den
Energieeinsatz als einheitliche Kenngröße um damit alle Effekte miteinander vergleichbar zu machen.
Damit berücksichtigt das Projekt sektorale Verflechtungen und Vorleistungen ähnlich wie in der
volkswirtschaftlichen Input-Output-Rechnung oder im „ökologischen Fußabdruck“. Im Projekt wird
das ELAS-Modell mit einem regionalwirtschaftlichen Umrech-nungsmodell gekoppelt, um eine Umrechung
der Ergebnisse des ELAS-Modells in regionale Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung
durchführen zu können.

Im Rahmen des Projektes werden in 10 Fallstudien aus drei Gemeinden wird eine energeti-sche
Analyse von Siedlungsstrukturen über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren durchgeführt. Der Zeitraum
definiert sich aus der Spanne zwischen Neubau und der ersten Sanierung bzw. zwischen zwei
Sanierungsabschnitten.

Auf Basis der Erhebungsergebnisse werden Szenarien zu entwickeln. Die Szenarienentwicklung findet
erstens deduktiv auf Basis vorhandener Studien, zweitens mittels Kreativmethoden in einem
Workshop statt, der mit Personen aus dem Projektteam, aus den Fallbeispielen sowie mit weiteren
externen ExpertInnen besetzt wird, drittens durch Ableitung aus Befragungen zur Zukunftseinschätzung,
die Teil der Befragung sind.

Es wird dargestellt, wie sich der Energieverbrauch über die betrachteten Lebenszyklusabschnitte der
Siedlungen entwickelt, mit welchen sozialen und ökonomischen Auswirkungen dies einher geht und
wer die KostenträgerInnen bzw. NutznießerInnen sind. Dafür wird ein Software-Tool generiert, in
dem die Ausprägungen der wesentlichen Indikatoren für eine Siedlung sowie ihr sozio-ökonomisches
Umfeld zusammengeführt werden können. Durch die Anwendung in den Fallbeispielen wird das Modell
überprüft und gegebenenfalls adaptiert.

Die Ergebnisse dienen unter anderem der
– Schaffung von Kriterienkatalogen für die überörtliche und örtliche Raumordnung zur Etablierung
von ganzheitlichen Strategien und Maßnahmen einer energiesparenden, effizienten, ökonomischen,
umwelt- und klimafreundlichen Siedlungsentwicklung für Wohnnutzung;
– Prognostizierbarkeit des kommunalen oder regionalen Energiebedarfs aufgrund der Siedlungs- und
Infrastrukturentwicklung für Wohnen und der
– Erhöhung der Abschätzbarkeit der Auswirkungen von Siedlungsentwicklungen

Steckbrief

  • Projektnummer
    818915
  • Koordinator
    Universität für Bodenkultur Wien Institut f. Raumplanung und Ländliche Neuordnung (IRUB)
  • Projektleitung
    Gernot Stöglehner, gernot.stoeglehner@boku.ac.at
  • Förderprogramm
    Neue Energien 2020
  • Dauer
    04.2009 - 03.2011
  • Budget
    40.702 €