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Demonstrationsgebäude des eco2-building-Systems: erstes Passivhaus – Holzfertigteilbausystem für Gewerbe- und Industriebau

Annähernd die Hälfte der Nutzfläche in Österreich wird kommerziell genutzt. Das Gros dieser Gebäude, auch der Neubauten, weist einen Wärmeschutz auf, der mit dem Wohnungsbau der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts vergleichbar ist. Dies spiegelt die Forderung nach z.T. extrem kurzen Amortisationszeiten für zusätzliche Investitionen wider. Das eco2building Bausystem, das im Rahmen des EU Projekts HOLIWOOD entwickelt wurde, gibt hierauf eine zukunftsweisende und umweltverträgliche Antwort: Zu konkurrenzfähigen Preisen werden architektonisch qualitätvolle Hallen zwischen 500 und 20.000 m2 angeboten, die hochwertige Arbeitsplätze bieten und im Energiebedarf auf dem Niveau von Passivhäusern liegen.

Dies wird durch zahlreiche Innovationen in der gesamten Wertschöpfungskette erreicht. Beginnend bei der Vermarktung über die Planungsabläufe bis zur Fabrikation und Montage liefern effizienz-optimierte und robuste Abläufe höchste Qualität in kurzer Zeit. Hinzu kommen neuartige, Material- und Produktionsschritte sparende Konstruktionen. Daraus ergibt sich ein großes Marktpotential, welches gleichzeitig ein erhebliches CO2-Minderungspotential darstellt und die Abhängigkeit von Öl-importen verringert. Da das eco2building überhaupt den ersten systematischen Ansatz dieser Art darstellt, besteht ein Markt in allen europäischen Regionen, in denen der Holzbau eine Tradition besitzt.

 

Das neue Logistikzentrum der Eine Welt Handel AG in Niklasdorf ist das Pilotprojekt für das eco2building. Neben einem minimalen Energiebedarf, der durch die Qualität der Gebäude-hülle und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erreicht wird, verfügt das Gebäude über eine Biomasse-Heizung und eine Photovoltaik-Anlage, wodurch es nahezu CO2-neutral wird. Auch ohne diese CO2-Gutschriften, erfüllt das Gebäude die Anforderungen an ein Pas-sivhaus, es wird somit das erste Logistikzentrum mit Passivhaus-Zertifikat.

 

Der Förderantrag gliedert sich in drei Schwerpunkte, in denen die bisherigen theoretischen Vorleistungen in die Praxis umgesetzt werden sollen:

• Der integrale Planungsansatz mit erheblichem Mehraufwand beim Testen der ent¬wickelten Methoden, ihrer Verbesserung durch die Rückkopplung aus der Praxis und in der hierfür notwendigen Kommunikation.

• Die Gebäudeerstellung, für die noch keine gut abgestimmte Serienfertigung oder er¬probte Anlagenparameter bereit stehen. 

Mehrinvestitionen in Biomasse-Heizung und PV-Anlage, damit das Gebäude nicht nur die Passivhaus-Kriterien erfüllt, sondern annähernd CO2-neutral wird.

• Die systematischen Erfassung und Auswertung des Betriebs sowie die Verbreitung dieser Ergebnisse. Damit verbunden wäre auch eine Definition des Passivhaus-Standards für kommerzielle Gebäude.

 

Diese Aufgaben werden vom HOLIWOOD Projekt nicht abgedeckt. Mit einer Förderung der zusätzlichen Aufwendungen wäre der Förderwerber in der Lage, das Gebäude in der genannten Qualität zu realisieren. Eine Förderung im Rahmen des Programms Energie der Zukunft hätte noch zwei wichtige Effekte, die beide eine Reduktion der CO2-Emissionen in Österreich deutlich be-schleunigen können.

• Das eco2building Bausystem wird schneller auf den Markt kommen und kann mit je-der realisierten Halle bis zu 1.000 Tonnen CO2 p.a. einsparen.

• Das Thema der energiesparenden kommerziellen Gebäude wird weiter entwickelt und verbreitet. Mit diesem Know-how können andere Akteure in ihrem Marktsegment ebenfalls energieeffiziente Gebäude realisieren.

Steckbrief

  • Projektnummer
    815689
  • Koordinator
    Eine Welt Handel AG
  • Projektleitung
    Karl Pirsch, karl.pirsch@eiwelt-handel.at
  • Förderprogramm
    Energie der Zukunft
  • Dauer
    10.2007 - 11.2009
  • Budget
    26.129 €